Re: Umfrage 2008 – Die Ergebnisse

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randle-mcmurphy

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tolomoquinkolomEr hat sich Bahn gebrochen und Dich getroffen.

Selbstverständlich bleibt es Dir überlassen mit Sternen etwas auszudrücken. Mein Problem, wenn ich einem solchen Vorgehen keinen Nutzen abgewinnen kann. Zudem wird es abenteuerlich, wenn nun jeder beginnt sein eigenes Notensystem im Forum zu verstreuen. Wer sollte da bewertete Alben unterschiedlicher Notenverteiler noch in Relation zueinander setzen können?

Was mich zudem irritiert: Du scheinst Dich auch mit musikalischem Schrott intensiv auseinander zu setzen. Wie sonst würde sich erklären, dass Du gleich vier unterschiedliche Stufen für diesen Sondermüll festlegst (unterdurchschnittlich, schlecht, sehr schlecht, indiskutabel). Mit Verlaub, ich halte dies für Zeitverschwendung. Life is too short for boring music. Weg damit. Und nicht auf eine Liste.

P.S.
Wie definierst du eigentlich den Unterschied zwischen ‚perfekt‘ und ‚genial‘ – und den zwischen ’sehr schlecht‘ und ‚indiskutabel‘?

Vorab würde ich noch anmerken wollen, dass die unteren Sternekategorien wesentlich häufiger bei Filmen zum Greifen kommen. Mit musikalischem Schrott setze ich mich nur selten auseinander (zumindest, was meinen Geschmack betrifft). ;-)

Zum ersten Punkt: Nachvollziehbar, aber in meinem Falle nicht zu ändern. Ich pflegte diese Art des Bewertungssystems bereits vor dem Aufmerksamwerden auf den RS und dessen Sternesystem, weshalb ich es auch nur ungern anpassen wollte. Wer das Ganze, was mich betrifft, ungefähr in Relation zum RS-System bringen will, der kann immer einen halben Stern dazurechnen. Könnte ungefähr hinkommen.

P.S.: Indiskutabel ist für mich etwas, das ich abgrundtief hasse, nie wieder hören will und bei dem ich in keinster Weise nachvollziehen kann, wie man so etwas mögen kann. Als Beispiel würde ich hier einfach mal Soulja Boys Gesamtwerk anführen. Einen Stern gebe ich für Alben wie „Kid A“ von Radiohead – etwas, das ich zwar ertrage, aber das mir über weite Strecken NULL gibt. „Kid A“ hat immerhin ein, zwei Songs, bei denen ich mittendrin mal etwas Ordentliches rauszuhören glaube, aber insgesamt trifft kein Song im Gesamten so recht meinen Geschmack. Zumindest kann ich hier aber noch ansatzweise nachvollziehen, dass man diese Art von „Musik“ mag. Bei * 1/2 gibt es dann schon hier und da mal Lichtblicke.
Warum ich mir die angeführten Beispiele angetan habe? Nun, bei Soulja Boy war es so, dass ich bereits „Crank That“ unfassbar schlimm fand, ein Freund mir dann aber sogar mitteilte, dass das noch der beste Track des Albums sei. Da wurde ich dann auch neugierig. Selbstverständlich verschwendete ich hierfür kein Geld, sondern bemühte YouTube. Kann man bei derartigem musikalischen Abfall ja mal machen. Freilich auch irgendwo Zeitverschwendung, aber eben auch eine Ausnahme.
„Kid A“ habe ich mir gekauft, weil ich „OK Computer“ immerhin gut fand. Das Album war aber, wie bereits gesagt, überhaupt nicht mit meinem Geschmack vereinbar.

Der Unterschied zwischen viereinhalb und fünf Sternen erklärt sich für mich schon leichter. Bei fünf Sternen muss nahezu alles stimmen. Ein solcher Fall wäre mein Lieblingsalbum „Marquee Moon“, auf dem ich selbst den „schwächsten“ Track „Guiding Light“ klasse finde. Auf Portisheads „Third“ mag ich „Deep Water“ nicht ganz so sehr als Einzeltrack, jedoch fügt er sich perfekt ins Gesamtbild ein, weshalb ich auch hier die Handvoll Sterne gebe. Bei Dylans „Blonde on Blonde“ mag ich „Rainy Day Women #12 & 35“ nicht so sehr, aber ich sehe den Track letztlich „bloß“ als eine Art Intro, weshalb er nicht so stark ins Gewicht fällt – außerdem hat das Album ansonsten nur stimmige Sachen zu bieten, und auch welche, die alles übertreffen („Sad Eyed Lady of the Lowlands“, „I Want You“, „Visions of Johanna“, „Just Like a Woman“) – somit kommen am Ende trotzdem fünf Sterne heraus. Ein Album mit viereinhalb Sternen hat hingegen leichte Schwächen aufzuweisen. Sandys Dennys „North Star Grassman and the Ravens“ ist für mich beispielsweise über weite Strecken ein heißer Kandidat für 5*, allerdings mag ich „Down in the Flood“ gar nicht – weder musikalisch noch im Kontext des Albums. Das macht dann für mich die Höchstwertung zunichte.

Übrigens bewerte ich Alben nicht anhand eines Sternequotients, da der häufig ganz anders sein kann, als der Gesamteindruck eines Albums letztlich ist (Bsp.: Scott Walkers „Climate of Hunter“, das ich eher in seiner Gesamtheit als von den Einzelsongs her liebe). Außerdem fiele es mir viel zu schwer, Platten wie Pink Floyds „Meddle“ gerecht zu werden, die auf CD 1 Tracks zwischen zwei und sieben Minuten haben, auf CD 2 jedoch ein einziges Stück über zwanzig Minuten. Deshalb bewerte ich keine einzelnen Songs, sondern bewerte Alben „einfach so“. ;-)

Das ist sicherlich auch streitbar, gehört hier aber eigentlich ebensowenig her wie die andere Diskussion. :lol:

Sei’s drum: Ich hoffe, das war verständlich. :wave:

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