Re: U2 – No Line On The Horizon

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Anonym
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Ich möchte etwas zu meinen 3 Album Favoriten schreiben:

Moment of surrender – ein „heiliger“ Song, die Atmosphäre ist atemraubend, der Basslauf, wie so oft bei Herrn Clayton, einfach genial, anfangs wird Spannung aufgebaut, man sehnt den Gesang herbei, der einen dann, ganz anders als erwartet, plötzlich wie ein Orkan überrollt. Bono lässt seiner Seele freien Lauf, unglaublich, man spürt die Zerissenheit und das Feuer. In einigen Teilen gegen Ende, in denen die Gitarre etwas vordergündig zu hören ist, erkenne ich, was die Art betrifft, wie Edge die einzelnen Töne setzt bzw. mit Delay und Echo hinterlegt, leichte Anklänge von „If you wear that velevet dress“.

Unknown caller – das Intro lässt auf einen typischen U2/Eno/Lanois Song schließen, schöne Delay Gitarre, eine tolle Atmosphäre, dann die „Ohhhs“ des Gesangs. Plötzlich dreht sich der Song aber in eine andere Richtung, es wird dunkler. Erst im Refrain klingt wieder Hoffnung an „Restart and re-boot yourself, your free to go…“. Hier zeigt sich auch mal wieder die ganze Klasse der Kombination U2 und Eno/Lanois, ein wirklich sehr ungewöhnlicher, monotoner, fast ohne Variation in der Melodie vorgetragener Reafrain, der aber trotzdem gleich im Ohr bleibt. Dann öffnet sich der Himmel mit Orgel, Bläsern, Glockenspiel und Gitarre. Ganz groß!

White as snow – ein durch und durch zeitloser Song. Ein Song, der in seiner Schlichtheit und Direktheit fast zu Tränen rührt. Textlich für mich einer der besten (nicht nur U2) Songs aller Zeiten. Mich berührt der Text und die Musik genauso wie z.B. Leonhard Cohens „Halleluhja“ oder Emmylou Harris „From Boulder to Birmingham“. Im U2 Kosmos steht der Song für mich in einer Tradition mit Sachen wie „Running to stand still“ oder „Mothers of the dissappeared“.

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