Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Johnny Griffin › Re: Johnny Griffin
Griffin hat ein Argo-Album gemacht (12″ glaub ich aber unter 30 Minuten), drei Blue Note Alben 1956, danach – auch ab 1956 – eine ganze Reihe von Riverside- und Jazzland-Alben. Die Begegnung mit Monk fand auch auf Riverside und in dieser Zeit statt, ebenso die Alben mit Nat Adderley, Clark Terry, Wes Montgomery, Ahmad Abdul-Malik, Wilbur Ware und wohl noch weitere. Salim war für Savoy, glaub ich, Weston für Roulette oder so… er hatte also vermutlich nie einen Exklusiv-Vertrag, auch wenn Riverside für fünf, sechs Jahre sowas wie sein Haus-Label war.
„in the pocket“ find ich gar nicht einfach zu umschreiben… sowas wie funky, groove, eng-gewoben, hip… es geht vor allem um den Rhythmus, wie eine Band zusammenspielt. Dabei muss nichts besonders tolles passieren, sonden es kann eben – wie oft in Cannonballs Band – ganz „normaler“ Hardbop gespielt werden, funky swingender 4/4-Beat, aber die Art, wie das eben gespielt wird, wenn das von Leuten kommt, die das irgendwie ganz eng und dicht machen, wie etwa Sam Jones und Louis Hayes mit Adderley… wird wohl nicht viel klarer dadurch, aber ich kann’s grad nicht besser sagen.
Blakey war z.B. nicht „in the pocket“, er ist zu flamboyant, zu wenig dicht mit Bass und Piano verwoben… Philly Joe mit Chambers und Garland manchmal, manchmal auch nicht, Taylor mit Garland und Chambers hingegen eigentlich fast immer, auch Bobby Timmons fast immer, egal mit wem… oder Kelly/Chambers/Cobb später, wohl nirgends so perfekt wie auf Miles Davis‘ „Friday…“ und „Saturday Night at the Blackhawk“ Alben mit Hank Mobley.
Alex, ich hab damals recht kurz hintereinander Johnny Griffin und George Coleman live gesehen. Letzteren mit Ahmad Jamal und er war ziemlich in Form. Griffin fand ich eher eine leise Enttäuschung, aber bei Coleman hatte ich keine Erwartungen, bei Griffin vorsichtig euphorische… ans Repertoire kann ich mich nicht mehr erinnern, wohl alles Standards. Griffin und Solal haben glaub ich fast nur Standards gespielt zusammen. Das Highlight des Abends war ein Bass-Solo von NHOP über einen 12-taktigen Blues, in dem auch das Trio insgesamt so gut war wie sonst nicht.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba