Re: George Harrison

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j-w
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maximum rhythm & blues

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tolomoquinkolom …denn was die Aussage zu diesem Stones-Livealbum betrifft (es ging um GET-YER YA-YAS OUT!), so kam diese überhaupt nicht von dir, sondern von j.w.; aus den betreffenden Posts geht dieser Zusammenhang auch ganz unmissverständlich hervor.

Ich habe nie behauptet, dass YaYa’s etwas mit diesem Thema zu tun hat. Da ging es um nachträgliche Overdubs – oder willst Du thematisieren wie „live“ die Let it be-Tracks wirklich noch im Endeffekt waren?

tolomoquinkolomSchön und gut, aber ich sehe nicht, inwiefern so ein Namedropping diskussionsmäßig in diesem Thread weiterführt. Zur Unterfütterung meiner hier beanstandeten “Gruppen-Psychologie” im Allgemeinen und zu Harrisons Rolle im Speziellen könnte ich (neben ganz normaler Menschenkenntnis) ebenfalls mit solchen Namen dienen: Burow, Gardner, Sternberg, Williams, Bennis.

Vielleicht reden wir aber auch einfach aneinander vorbei. Mir geht es nicht allein um Götterverehrung, Fan-Geschwurbel, Pressezitate bzw. biographische Faktenhuberei oder Anekdoten aus dem Umfeld bzw. dem Zentrum der Beatles, sondern auch um das nicht uninteressante Erfolgsmodell Beatles als Kreativgruppe, was man bekanntlich ja gemeinhin auch als Synergie bezeichnet.

Was ich hier im Thread im Zusammenhang mit dem belächelten Aspekt der “Band-Psychologie” als funktionstüchtiges Mobile bezeichnet habe, benennen u.a. Psychologen wie Burow, Sternberg oder Williams mit Gruppenintelligenz, und meinen damit die Ausgewogenheit unterschiedlicher Talenten und Charaktereigenschaften innerhalb einer Gruppe, die darüber entscheidet wie funktionstüchtig ein Team ist.

Kreative Konkurrenz (Lennon/McCartney) ist nur dann wirklich produktiv, wenn das Umfeld (u.a. Harrison, Starr, Martin, Epstein) so organisiert ist, dass auftretende Spannungen verarbeitet werden können und Ausgleichsmöglichkeiten vorhanden sind. Spannenderweise haben sich einige dieser Forscher tatsächlich auch ganz gezielt mit den Beatles bzw. mit der lange Zeit gut ausbalancierten Band-Struktur der Liverpooler befasst. Aus dieser Perspektive wird auch deutlich, wie unersetzlich wortkarge Schweiger bzw. ausgleichende Persönlichkeiten wie George Harrison oder Pragmatiker wie Ringo Starr als austarierte Gegengewichte für so ein Team sind.

Lennon/McCartney hätte als Duo nicht besonders lange funktioniert. Wie entscheidend so eine Gruppenintelligenz ist, kann man unschwer auch beim Vergleich der Veröffentlichungen als Band und der diversen Soloprojekte erkennen.

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Genau das meinte ich. Du hast das eine oder andere Buch über Psychologie gelesen (ich übrigens auch, und meine Frau erstmal….), findest die Dynamik in Systemen ganz spannend und stellst Vermutungen darüber an, wie das wohl bei den Beatles gewesen sein könnte, wobei Du ein wenig Grundwissen über die Dynamik der Band mit einbaust. Das ist natürlich einerseits ganz schön fundiert, aber von der falschen Seite aus. Denn auf die Fabs bezogen ist es lediglich eine Projektion von Allgemeinplätzen.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue