Bob Dylan – "Bringing It All Back Home"

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  • #597  | PERMALINK

    b-b-grunt

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 782

    Ich hab den Text noch auf meinem Comp gehabt und denk mir gerade, dass er eine zweite Chance verdient hat

    Subterranean Homesick Blues
    Die Wörter fließen wie magische Bäche und doch kann ich mich mit diesem Lied noch immer nicht recht anfreunden. Klar es ist ein Klassiker. Poesie wohin man hört. Die Erfindung des Rap usw. Doch dann kommt die Zahnartzt-Bohrer-Sirene und ich sitz wieder am unterirdischen Arztstuhl – kein Heimweh danach.

    She belongs To Me
    Wow! Plötzlich – eines meiner Dylan-Lieblingslieder. So zärtlich gesungen. She never stumbles, she got no place to fall. Die Mundharmonika führt fort was der Text beginnt. Endlos klingende Liebesschwüre kichern bevor noch eine Zeile gesungen ist. Das ist der Dylan den ich liebe.

    Maggies Farm
    Als nächstes kommt dieser heruntergekommene Bauernhof. Haben sich schon zu viele Menschen, zu oft darüber beklagt. Will nicht mehr dort arbeiten – no more. Ansprechend wird’s für mich dort erst bei ganz und gar ausgezeichneten Live-Versionenn (zB der Version auf Hard Rain)

    Love Minus Zero / No Limit
    Ich mag die Gitarrenbegleitung. Blumen-Lächelnd werden Bücher gelesen und von der Zukunft gesprochen. Das alles verbunden durch diese unglaublich schöne Melodie. Schwebend ist wahrscheinlich das richtige Wort. Am Boden gehalten von der Stimme die nicht mit abhebt sondern zufrieden erdet.

    Outlaw Blues
    Ich höre die Melodie und vergiss sie wieder. Das geht mir jetzt sicher schon zum 70mal so. Warum solls diesmal anders sein? Dabei hat das ganze ja Drive und Power und und und … Es ist und bleibt eine Ungerechtigkeit. Just ask me nothing about nothing, i might tell you the truth …

    On The Road Again
    Maggies Farm Revisited. Der schwächste Moment des Albums, sag ich mal. Damit ist für mich genug gesagt.

    Bob Dylan´s 115th Dream
    Drogenlachender Nonsenssong. Die Mayflower auf Walfang – Dylan auf was-weiß-ich-was. Das ganze rumpelt und kracht und ich wünsch mir die Nummer auch mal live zu hören. Sie hat eindeutig Kraft.

    Mr. Tambourine Man
    Tausend mal gehört. Tausendmal wieder gefangen von diesem Lied, von dieser Version von diesem Musiker. Es geht hier um die Verbindung zur Musik selbst. Kein Drogenlied – außer vielleicht ein Lied über Musik die zur Droge wird, weil sie dich an Orte bringt, und Geschichten erzählt von denen niemand sonst etwas erzählen kann. Mitten in der Nacht kommt dieses Geräusch an dein Ohr und du weißt – der Tambourine Man ist wieder hier um ein Lied zu spielen für dich.

    Gates Of Eden
    Of war and peace the truth just twists …… – hier jedoch stimmt jedes Wort. Cowboy-Engel unter den Bäumen von Eden und tote schuhlose Jäger. Das alles macht für sich keinen Sinn. Doch wehe du hörst den Gesang zu diesen Worten. Dann wird apokalyptisch und utopisch und visionär und (ja hier passt das hässliche Wort) … dylanesk. The lonesome sparrow sings …….

    It´s Alright, Ma (I´m Only Bleeding)
    Kaum zurück aus Eden, geht der Wahnsinn weiter. Keine ruhige Minute. It´s allright ma? Nichts ist allright , wenn man blutet wird Verzweiflung zur Kunst und dieses Lied zu geronnener Verzweiflung. Hat da jemand Fatalismus gesagt – dieses Lied ist Fatalismus.

    It´s All Over Now, Baby Blue
    Der versöhnliche Abschluss. Okay es ist vorbei, aber das macht nichts – ich mag dich immer noch. War halt ein bisschen zuviel. Wunderschöner Text, wunderschöne Melodie, wunderschöner Gesang. Besser kann eine Trennung ja gar nicht verlaufen. Strike another match, go start a new!

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    If you dance, you might understand the words better. David Byrne
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #346691  | PERMALINK

    derbuschmann

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,195

    Schön dass Du auch wieder da bist.

    Gruß Volker

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    Die meiste Zeit geht dadurch verloren, dass man nicht zu Ende denkt. Alfred Herrhausen (1930-89)
    #346693  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,590

    Ich hab den Text noch auf meinem Comp gehabt und denk mir gerade, dass er eine zweite Chance verdient hat

    Yessir, das hat er definitiv! Dürfte schwierig sein, irgendwas besseres in der Popmusik zu finden. Na gut, „Highway 61“ vielleicht …

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    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
    #346695  | PERMALINK

    fred-schluckebier

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,722

    War mein 3. Dylan-Album und habe es mir 1977 zu Weihnachten schenken lassen. Habe gerade den Hetmann gelesen und war sogleich hin und weg. Für Sachen wie „Gates of Eden“ oder „It’s allright, Ma“ war ich natürlich noch zu klein, aber ich spürte, dass da GROSSES geschah. Und „Love minus Zero / No Limit“ ist für mich immer noch sein schönstes Liebeslied! :sauf:

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    Shot a man in Reno just to watch him die...
    #346697  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Also für mich ist „Subterrenean Homesick Blues“ schon der Bringer. Dass der Text und der Vortrag klasse ist, steht ausser Frage, aber ich finde auch die musikalische Begleitung sehr geil. Ähnlich gut und powervoll wie „Mystery train“ von Elvis.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #346699  | PERMALINK

    joerg-koenig

    Registriert seit: 09.08.2002

    Beiträge: 4,078

    Das schönste Liebeslied ist für mich Buckets Of Rain, aber das hat persönliche Gründe.

    Auch über Spanish Harlem Incident ließe sich reden.

    Und was ist mit You’re Gonna Make Me Lonesome When You Go?

    Bzw. Tomorrow Is A Long Time?

    --

    Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.
    #346701  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    schöne liebeslieder hat dylan ja einige. tendiere auch zu love – 0, zumal ich die walker bros. version seeehr schön finde.
    bb, hast oben vieles treffend beschrieben. den subterranean homesick blues setze ich allerdings auch höher an.

    --

    FAVOURITES
    #346703  | PERMALINK

    _

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,561

    irgendwie werden alle dylan platten mit viel zeit besser. aber DIESES wächst irgendwie am meisten. mittlerweile halte ich es auch für sehr viel besser als Blond on Blonde.
    (letzteres ist übrigens das einzige, welches (zumindest bei mir), immer kleiner wird???? sicher hat es seinen platz und aus meinen dylan top 5 ist es nicht wegzudenken. aber im Vergleich zum wachstum von Highway 61 und eben bringing it all bach home, scheint es zu schrumpfen….)

    --

    #346705  | PERMALINK

    jan_jan
    Chosen Undead

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 5,890

    ich finde bringing it all back home das beste, weil es irgendwas unbeschreibliches hat, dass kein anderes bob dylan album hat. blonde on blonde hat verdammt lange gebraucht bei mir.

    --

    Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us all  
    #346707  | PERMALINK

    joerg-koenig

    Registriert seit: 09.08.2002

    Beiträge: 4,078

    Naja, Blonde On Blonde ist schon okay; ich hätt’s kaum besser machen können.

    :D

    --

    Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.
    #346709  | PERMALINK

    _

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,561

    Naja, Blonde On Blonde ist schon okay

    prinzipiel ja!

    --

    #346711  | PERMALINK

    fred-schluckebier

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,722

    „Bringing it all back Home“ ist (vielleicht weniger stark als die „Another Side…“!) ein Übergangsalbum, während die „Blonde on Blonde“ einen Schlußpunkt setzt! Vom Songwriting her ziehe ich erstere fast vor… :sauf:

    --

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    #346713  | PERMALINK

    joerg-koenig

    Registriert seit: 09.08.2002

    Beiträge: 4,078

    „Bringing it all back Home“ ist (vielleicht weniger stark als die „Another Side…“!) ein Übergangsalbum, während die „Blonde on Blonde“ einen Schlußpunkt setzt! Vom Songwriting her ziehe ich erstere fast vor… :sauf:

    Da bringt mal jemand Dylans große Jahre auf den Punkt. Und das meine ich wohlgemerkt nicht ironisch. :twisted:

    --

    Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.
    #346715  | PERMALINK

    fred-schluckebier

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,722

    Danke für die Blumen! :sauf:

    --

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    #346717  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    ich habe immer noch nicht verstanden, wo das problem bei blonde on blonde liegt. ich denke, es müssten dann die arrangements sein. sie kommen etwas überladen und ein wenig gleichförmiger daher als auf den beiden anderen genanten platten. was diese aus jeden fall abwechslungsreicher macht. aber vom songmaterial her sehe ich solche riesen auf bob, dass es allemal neben den beiden anderen bestehen kann.
    bin übrigens auch großer fan von another side…

    --

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