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@ otis:
Die Hardcore-Weller-Fans in Deutschland machen wohl die 100 kaum voll. Jetzt, wo man über Internet kommuniziert lernt man sich da schon ziemlich schnell kennen. In England ist das ja völlig anders. Da schießt der Mann immer von Null auf Eins in den Charts und ist Allgemeingut. Mit einer sehr festen Fanbase.
Was aber die deutschen Wellerheads betrifft, habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Da es halt solch eine Minderheit ist, fühlt man sich eher als verschworende Gemeinde, denn als große Kirche, die ja auch von aussen („Dylanologen“) wahrgenommen wird.
Bei Weller und Dylan kann man trotzdem einige Paralellen ausmachen – auch Neil Young passt mit in den Club.
Es sind halt Sänger/Songwriter, die sich fast nie um den Massen-Zeitgeschmack gekümmert haben und ihr Ding durchgezogen haben. Weller blieb da noch am konsequentesten, die Style Council-Platten der späten 80s waren nicht durch Produzenten kreiert worden , sondern entsprachen seiner Vision von der Acid-House, R’n’B-Bewegung, in der er die Fortsetzung der Mod-Idee sah. Dylan hat ja zugegeben, in den 80s die Platten gemacht zu haben, die Produzenten mit ihm machen wollten ohne dass er sich groß um das Ergebnis gekümmert hat. Wie Neil Young das mit seinen 80s Werken sieht/gesehen hat, weiss ich nicht genau, aber da gab’s ja auch einige Irrungen und Wirrungen.
Und alle drei sind als Live-Performer sehr interessant, wobei ich auch Dylan die größten Formschwächen attestiere.
Und alle 3 haben auch immer wieder zu gesellschaftlichen/politischen Themen Stellung bezogen.
Und sie haben eine Klasse, die sie aus dem oft austauschbaren Musikerkreis heraushebt.
Also mit Weller ist da nix peinlich. Und wenn man dann darüber Leute wie JanPP oder midnight.mover kennenlernt, kann ich mir nur auf die Schulter klopfen und sagen: Weitermachen!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue