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Vielleicht ein paar Kommentare zu bestimmten Diskussionspunkten der letzten Zeit:
1.) Auffällig ist, dass einige die Meinung äußern, dass „The Game“ für Queen der Anfang vom Ende gewesen sei. Tatsächlich war es ein Wendepunkt, hin zu einem reduzierteren Sound mit Synthesizern, aber ich denke, es gibt zu viele guten Sachen von Queen nach 1979, um ihre kreativen Höhepunkte ausschließlich in den 70ern zu sehen. Ich bin auch nicht unbedingt ein Fan des 80er-Materials, obwohl es einige tolle Arbeiten gab, wie z.B. auf The Miracle. Ich denke aber, an „Innuendo“ kommt man kaum vorbei. Auch „Made In Heaven“, das ich selbst zugegenermaßen bis jetzt ziemlich vernachlässigt habe, ist eine ziemlich gute Arbeit. Und das erste Soloalbum von Mercury enthält viele gute Ideen.
2.) Hot Space: mag ich persönlich auch nicht so sehr, aber Producer Reinhold Mack hält es für eine der besten Arbeiten Queens und glaubt, dass es seiner Zeit voraus war.
3.) Queen und homogene Alben: ich weiss nicht, für mich ist jedes Queen-Album geprägt von Gegensätzen. Selbst Queen 2 klingt nicht wie aus einem Guss, was ja auch die Idee des Albums war (2 Seiten, schwarz-weiss). Die verschiedenen Songwriter, die verschiedenen Stile, die auch mit unterschiedlichen Sounds ausgestattet wurden, das erscheint mir eher als das Prinzip von Queen. Insofern ist Hot Space nichts Ungewöhnliches. Aber ich kann verstehen, dass vielleicht einzelne Stücke so herausstechen, dass man dann halt im Gegensatz zu den anderen Alben nicht das Gefühl hat, dass es auf ein Album passt.
4.) Kitsch, Franz Firlefanz vs. Purismus
Bohemian Rhapsody ist auch nicht mein Lieblingsstück von Queen, mir gefallen manche Teile besser als andere (oh mamamia). Dennoch denke ich, dass es falsch ist, prinzipiell zu sagen, dass jedes über die Rock-Basisinstrumentation hinausgehende Arrangement als überflüssiger Schmuck abgetan wird. Insofern kann ich mit der „puristischen“ Haltung nichts anfangen. Das große Arrangement ging bei Queen vielleicht auch mal daneben, doch prinzipiell gehört es zur Essenz des 70er-Sounds von Queen. Das ist kein Schmuck, sondern integraler Bestandteil.
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