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Bathory – Hammerheart 1990
Quorthon ist sicherlich eine der umstrittensten Personen, die die Metal Szene in den letzten 2 Jahrzehnten hervorbrachte. Mit seinem Projekt Bathory zählen seine Alben aus den 80ern zu den Ursprüngen des Black Metal, ehe er 1990 mit diesem Album eine Unzahl Musiker beeinflussen sollte, die in der Gegenwart unter dem Viking Metal Banner musizieren . Wer sich vielleicht nicht zu Unrecht fragt warum es dafür Hammerheart brauchte, wo es doch schon die Bärenfellkrieger Manowar gab, der muß eigentlich nur die ersten Minuten von Shores In Flames hören. Meeresrauschen und akustische Gitarre untermalen die sich stetig steigernde Spannung, während der Seefahrer sich von der Natur hinausgerufen fühlt und sich noch von seiner Liebsten verabschiedet, die schließlich wie Donner von verzerrter Gitarre gelöst wird und sich die Schiffe auf die rauhe See begeben, angetrieben von den Winden und dem scheppernd, schleppenden Schlagzeugrythmus eines scheinbar ur-primitiven Drumcomputers. Wo Manowar bestenfalls wie He Man im Hochglanzformat durch den Zauberwald der Norldland Mythen stolpern wirkt der Bathory Metal trotz ähnlicher Thematik seltsam authentisch, obwohl die Schiffplanken sich unter dem Sons Of Odin Pathos biegen; man hört sie immerhin ächzen…. Quorthons stimmlich arg beschränktes Volumen und sein mitunter dilletantischer Gesang leistet da keinen Abbruch, tut sich hier doch vor dem geistigen Augen ein rauhes Wikingerepos in Cinemascope auf. Die angesprochene Produktion gehört tatsächlich mit zum seltsamsten, trashigsten und faszinierensten, was mir je im Metal untergekommen ist. Bei dem Stichwort Drumcomputer nimmt der Metaller gewöhnlich sofort Reißaus, aber zu seiner Zeit ist mir dieser doch allzu offensichtliche Umstand nicht einmal aufgefallen :doh: , bzw. habe ich davon später in Magazinen gelesen, schließlich erweckte Quorthon damals noch den Eindruck es handele sich bei Bathory um ein Trio. Letztendlich scheppert die Maschine dermaßen blechern, dass es sich durchaus passend ins Ganze fügt und die Gitarre fährt durch die Songs wie wütendes Unwetter und schartiges Schwert. Quorthon produzierte seine Alben stets mit seinem Vater, der unter dem Pseudonym The Boss Erwähnung fand. Im Gegensatz zum vermeintlich schlampigen Schlagzeugbeat besitzt das Album jedoch durchaus überzeugende Chöre und effektive Hörspielpassagen, die viel zur epischen Atmosphäre beitragen. Der Nachfolger Twillight Of Gods wirkte etwas ruhiger und geschliffener, der Produktion fehlte der Charme und die raue See von Hammerheart, weshalb ich das Interesse verlor und ich Quorthons Karriere bis zu seinem Tode 2004 durch Herzversagen mit 39 Jahren nur noch mit distanziertem Interesse betrachtete. Quorthon war ein zurückgezogener und eigener Musiker, der seine Musik so gut wie nie Live präsentierte, was sicherlich auch zu seinem zweifelhaften Ruf und den vielen Gerüchten um ihn beitrug.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]