Re: Stoiber: Killerspiele animieren zum Töten

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bullitt

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Malibu
Was Stoiber angeht, glaube ich nicht, dass es ihm interessiert, ob es etwas bringt, „Killerspiele“ zu verbieten oder die allgemeine Sicherheit zu erhöhen. Es ist einfach eine Möglichkeit, als jemand, der etwas tu, dazustehen. Kleine, abgrundtief zynische Wahlkampftaktik halt.

So muss man das wohl sehen. Ginge es tatsächlich um eine negative Auswirkung von Computerspielen auf Jugendliche müsste man konsequenterweise noch ganz andere Analogien herstellen. Was ist mit Autorennspielen? Es gibt wohl kaum einen namhaften Autokonzern der keine Lizenzen an Softwarehersteller verhökert. Die entwickeln dann Spiele mit so netten Namen wie „Need for Speed“, in denen man sich als Spieler dann in die neusten Modelle von Mercedes und BMW setzten und ordentlich aufs Gas treten kann. Rennen liefert man sich dabei nicht etwas auf abgesperrten Rennstrecken sondern auf stark befahrenen, real existierenden Landstraßen. Der Kick liegt darin, dem Gegenverkehr auszuweichen und der Polizei zu entkommen.
Wenn man sich jetzt überlegt, wie viele Kids alltäglich ihre Komplexe im realen Leben auf deutschen Straßen in ihren aufgemotzten Polos ausleben und mit ihrem und dem Leben Unbeteiligter bezahlen wird deutlich, dass das in keine Relation zu amoklaufenden Psychos steht. Aber klar, daran hat man sich gewöhnt und auf die Tube tritt Papa ja auch gerne mal. Klar, die Diffamierung böser ‚Killerspiele’ eignet sich da natürlich eher für Propaganda und Selbstprofilierung, denn davon hat man als 65 Jähriger bayrischer Ministerpräsident im Zweifelsfall genauso wenig Ahnung wie Papa und Mama. Eine Unwissenheit, die sich bestens eignet, um einen solchen Popanz zu veranstalten. Da schwingt man dann gerne mit der Moralkeule, denn anders als bei Autorennspielen sind hier ja auch keine Lobbygruppen respektive bayrische Vorzeigeunternehmen betroffen. Eine AK-47 wird der kleine zockende Bub später wohl kaum kaufen, einen BMW aus „Need for Speed“ hingegen schon eher.

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