Re: Scott Walker – The Drift

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nikodemus@pinch
Mein Gedächtnis lässt mich zuweilen stark im Stich, deswegen meine Frage.
Wo bzw. wann genau ist dir Walker denn entflohen?

1995 als „Tilt“ rauskam. Damals sogleich gekauft, gefreut, aufgelegt, doch dann: langes Gesicht, Entsetzen nach Einsetzen der Gesangsstimme! Walkers sengende Stimme versaute mir ab da für mehrere Jahre die gute Laune. Ich beiße mir bis heute die Zähne dran aus (an der undurchdringlichen Musik, wie am schrägen Ausdruck der Gesangsdarbietung), spiele die Platte wohl immer nur dann ab, wenn mich mal wieder irgendeine perverse Lust an verdrehtem, wurschteligem Brimborium heimsucht.
„Tilt“ — > ** (keine Ahnung, wächst aber womöglich noch).

kramerJetzt mal ganz allgemein die Frage: Kann/sollte man ein Album bewerten, dass man nicht versteht oder zu dem einem der Zugang fehlt? Welchen Wert hat eine Bewertung auf der Basis von Unverständnis für andere?

Gute Frage. Einerseits sicher unnötig, da ein gewisser Lern- oder Nährwert für so genannte Dritte eher wegfällt, andererseits evtl. aber doch nicht ganz vom Tisch zu wischen, da es letztlich dann doch sowas wie unmittelbare, persönliche Eindrücke/Wirkungen (emotionale/nicht-emotionale) abseits von irgendwelchen Kontexten & Co. widerspiegelt und zum Ausdruck bringt und eine womögliche Diskursgrundlage (mit Erkenntnisgewinn) vielleicht dann doch nicht vollständig unmöglich macht. Man lernt doch schließlich immer wieder gerne dazu, nicht wahr? Also hüben wie drüben.

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