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Jan Lustiger
Sorry, aber du kennst meine präferierten Bands gar nicht. Meinst du, von den paar „Ich höre gerade dieses Album“-Posts auf meine Musik-Sammlung schließen zu können? Fehlschlag.
Ich habe gar nichts geschlossen, Dein Post in diesem Thread musste nur den Eindruck erwecken, dass Du Stadionbands wie Metallica und Die Toten Hosen für das Nonplusultra hältst.
Mein GUZ-Thread etwa verschwand nach ein paar Tagen in der unbeantworteten Bedeutungslosigkeit. Ich habe jetzt keine Lust die „Folgende Bands höre ich, die garantiert keiner kennt“-Keule rauszuholen, stattdessen bitte ich dich, es zu unterlassen, so vorschnelle Schlüsse zu ziehen.
Formuliere eindeutiger, dann gibt es keine Missverständnisse. Aber nenne mal ein paar Künstler aus dem laufenden Jahrzehnt, die Du schätzt – darum geht es ja in diesem Thread. Weniger darum, ob dieses Jahrzehnt besser oder schlechter ist als andere (ich halte das eh für müßige Diskussionen.)
Es geht mir nicht um die Nicht-Existenz anderer Sachen, es geht um die Nicht-Beachtung. Das Angebot wächst, aber es wird in den Medien nicht wahrgenommen. Das ist für mich ein Missstand. Den Auslöser dahinter hat T-Bone-Burnett ganz gut getroffen, als er sagte „Sie haben rausgefunden, wie man Musik für Leute macht, die keine Musik mögen.“ Und genau das ist der Kern meiner Aussage. Der Mainstream wird zugemüllt, wodurch andere Künstler automatisch nach hinten gedrängt werden.
Die „Musik für Leute, die Musik nicht mögen“ ist auch so ein Klischee. Das passt immer da, wo man selbst nicht sein will, die Namen lassen sich beliebig austauschen. In den Neunzigern hatten wir die Schwemme an Euro-Trash- und Kirmes-Techno-Produktionen. Kannst Du Dich noch an das VIVA-Tagesprogramm ca. 1995 erinnern? Da war nichts „besser“ als in den letzten Jahren. Und zwischen Granaten wie „I Wanna Be A Hippie“ und „Hardcore Vibes“ dudelte dann auch mal was von den Cranberries, Alanis Morissette und Offspring als ehrlich-rockender, „anspruchsvoller“ Ausgleichssport. Und Deine Argumentation klingt mir, mit Verlaub, nicht unähnlich. All die Bands, die Du genannt hast, mögen ja mal ihre ehrenwerten Anfänge gehabt haben, aber in den Neunzigern waren die für mich kaum interessant. U2 hatten ein paar gute Songs, die Ärzte mag ich eh, aber sonst …
Aus ernsthaftem Interesse: Schieß‘ los!:-)
Die 90er sind hier eigentlich nicht Thema, aber mal auf die Schnelle: Travis, Oasis, Blur, Suede, Pulp, Divine Comedy, My Life Story, Rialto, Tindersticks, Ash, Eels, Saint Etienne, Black Box Recorder, The KLF, Massive Attack, Portishead, Tricky, Prodigy, Air, Daft Punk, Björk, Missy Elliott, Aaliyah, TLC, All Saints, Dr. Dre, Eminem, Robbie Williams, Garbage, Cardigans, Catatonia, Radiohead, Manic Street Preachers, Belle & Sebastian … Nichts davon sind „Geheimtipps“ – aber die alle und viele andere stehen für mich eher für die 90er als die „Großbands“, die Du nanntest. Aus der ganzen „Grunge“-Bewegung, die sicher dazu gehörte, mochte ich nur Nirvana, Hole und Smashing Pumpkins.
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