Garage und Freakbeat Compilations

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  • #48371  | PERMALINK

    martin-3862

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    mich hat gerade jemand darauf hingewiesen, dass es neben der nuggets noch eine weitere gute 60s underground musik collection gibt: pebbles.
    anscheinend gibt es davon über 10 einzel-cds (und keine box?).
    hat von euch jemand diese reihe? wie findet ihr sie und vor allem, wo kann man sie komplett kaufen?
    gibt es sonst noch weitere gute garagereihen?

    --

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      #5929817  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      Ich kenne die Pebbles CDs nicht, aber es gibt weit über 30 Pebbles LPs. Außerdem noch die Reihe „High in the Mid-Sixties“ vom gleichen Label und Herausgeber (Greg Shaw).
      Das Problem bei all diesen Compilations ist die relativ schlechte Soundqualität und die sehr unterschiedliche musikalische Qualität. Die ersten Pebbles Sampler (bis ca. Folge 10) bieten wenigstens noch überwiegend ganz Hörenswertes. Die Klangqualität indes war auch da schon mehr als bescheiden. Der Grund dafür ist, Pebbles waren imgrunde Bootlegs, also illegale Compilations, die von alten Singles (manchmal sogar nur von Cassettenaufnahmen dieser Singles) gemacht wurden. Dabei kam es den Machern immer mehr auf Rarität und Entdeckertum an. Greg Shaw hat diese Compis sicher mit großem Enthusiasmus und Elan zusammengestellt. Er ist dafür sogar für ein paar Wochen in den Knast gegangen, weil diese LPs wie gesagt illegal hergestellt wurden. Aber er hat nie auf hohe Soundqualität Wert gelegt. Manchmal hört man Knacken und Knistern der Originale (die leider nicht immer „mint“ waren). Und das Wort „Mastering“ oder „Re-Mastering“ war für Mr. Shaw offenbar ein Fremdwort.
      Die besten der Pebbles Tracks findet man in der Nuggets Box von Rhino. Und darüberhinaus gibt es auch noch andere Compilations mit raren und obskuren Sixties Garage Singles, die sorgfältiger gemastert wurden. Auch wenn Originalbänder in den seltensten Fällen noch zur Verfügung stehen, so lässt sich heute mit ein wenig technischem Aufwand ein gutes hörbares Ergebnis erzielen, wenn man die Originalplatten behutsam und sachkundig remastert.

      Übrigens sind die Platten der Pebbles Reihe meines Wissens immer noch erhältlich, da Gregs Witwe sie stetig nachpressen lässt.

      --

      Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
      #5929819  | PERMALINK

      martin-3862

      Registriert seit: 02.11.2005

      Beiträge: 9,391

      erst einmal danke für deinen beitrag, sehr nett und informativ!
      ich habe über www.cduniverse.com etwas in die aufnahmen gehört und anscheinend wohl quallitativ gute lieder erwischt. dies hat mich eben sehr neugierig und enthusiastisch gestimmt. vielleicht werde ich trotzdem mal zugreifen, wenn sich die gelegenheit ergibt.
      aber gibt es denn neben der nuggets noch eine weitere sehr gute, erwähnenswerte reihe über unbekannte sechziger musik?

      --

      #5929821  | PERMALINK

      blossom-toe
      Vena Lausam Oris, Pax, Drux, Goris.

      Registriert seit: 07.08.2007

      Beiträge: 4,198

      *Martin*erst einmal danke für deinen beitrag, sehr nett und informativ!
      ich habe über www.cduniverse.com etwas in die aufnahmen gehört und anscheinend wohl quallitativ gute lieder erwischt. dies hat mich eben sehr neugierig und enthusiastisch gestimmt. vielleicht werde ich trotzdem mal zugreifen, wenn sich die gelegenheit ergibt.
      aber gibt es denn neben der nuggets noch eine weitere sehr gute, erwähnenswerte reihe über unbekannte sechziger musik?

      Die „Rubble“ Serie von „Bam Caruso“, davon gibts mindestens 12 auf Vinyl. Mit guter Tonqualität und Inlet zur Beschreibung der Bands. Vielleicht auch schon auf CD, weiß ich nicht. Mit „Wimple Winch“ und „Open Mind“,… geile, überwiegend britische Psychedelic Bands.

      „Turds On A Bum Ride“ Serie von „Anthology“ mind. 6 CDs, Tonqualität stellenweise nicht so gut, aber mit herrlichen Raritäten, wie z.B. eine der ersten Doors Aufnahmen, „Go Insane“ (Demo von 1966), „Jinge Bells“ von den „Blues Magoos“ (Christmas Record from „Teen Superstars“),…

      :liebe:

      --

      I was born with a plastic spoon in my mouth
      #5929823  | PERMALINK

      atom
      Moderator

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      Beiträge: 21,338

      MikkoÜbrigens sind die Platten der Pebbles Reihe meines Wissens immer noch erhältlich, da Gregs Witwe sie stetig nachpressen lässt.

      Das stimmt. Sämtliche LPs sind immer noch verfügbar und bei Cargo im Vertrieb.

      --

      Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
      #5929825  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      Es gibt unglaublich viele Reihen von Compilations zu den Sixties. Die bereits erwähnte Rubble Serie bietet fast alles Gute und Rare aus dem UK in Sachen PsychPop und Freakbeat in sehr guter Qualität und mit kompetenten Liner Notes. Gibt es komplett auch auf CD.

      Die US-Szene ist etwas unübersichtlich und ausufernd. Aber neben den Nuggets Compilations sind noch die „Back From The Grave“ und die „Teenage Shutdown“ Compis empfehlenswert. Zumindest sind diese Platten sorgfältig remastert und leicht und ständig erhältlich. Bei Soundflat zum Beispiel. Über die musikalische Qualität und Bedeutung der Bands darauf kann man im Einzelfall sicher streiten.

      Ich empfehle zur Lektüre das Buch „Fuzz, Acid And Flowers“ von Vernon Joynson. Das listet unglaublich viele Bands und Platten aus den Jahren 1964-75 aus den USA, meist auch mit wirklich kompetenten Kurzbios und Einschätzungen der Musik. Darin gibt es auch eine Übersicht sämtlicher je erschienener Compilations. Das Buch wurde einige Male neu aufgelegt. Ob es derzeit regulär erhältlich ist, kann ich nicht sagen. Ich glaube, es sollte sogar als Datenbank ins Netz gestellt werden. Habe allerdings keine diesbezügliche URL parat.

      --

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      #5929827  | PERMALINK

      joshua-tree
      Back from the Grave

      Registriert seit: 17.05.2005

      Beiträge: 17,455

      Die Seite ist schon seit längerem vom Netz genommen worden. Ich persönlich finde die Pebbles Serie nicht so gelungen wie „Back From The Grave“ oder die „Teenage Shutdown“-Serie von Crypt. Auf Pebbles ist mir zu viel Füllmaterial und die Klangqualität ist meist suboptimal. Ich stehe halt mehr auf Garage, als auf die Psychedelic Sachen, deshalb mag ich die Crypt Sachen mehr.

      --

      #5929829  | PERMALINK

      deedee523

      Registriert seit: 10.05.2007

      Beiträge: 9

      die ersten 3 pebbles halte ich schon für ziemlich grossartig, auch wenn die sound-qualität tatsächlich nicht die beste ist. besorg Dir als einstieg mal die vol.3 („the acid gallery“).

      ergänzend solltest Du versuchen, ob Du die acid dreams-serie irgendwo auftreiben kannst. vor allem die erste, „acid dreams testament“ gehört zum allerbesten. mit balloon farm, unrelated segments, velvet illusions, teddy and his patches, painted ships und viel mehr von der sorte. die zweite, „acid dreams epitaph“ ist auch gut, aber bei weitem nicht so essenziell. sehr psychedelische und garagige tracks wechseln sich ab.

      und ausserdem brauchst Du die „beyond the calico wall“ auf voxx records. lauter tracks, die Du sonst garantiert noch nirgendswo gesehen hat, qualität durchgehend fantastisch, allerdings mehr komplett durchgeknallte psychedelia und weniger garage.

      ganz anders, aber auch spannend: die „love, peace and poetry“-serie. sammelt obskure psychedelia aus aller welt. vor allem die türken und brasilianer sind sehr spannend.

      diese seite schon entdeckt?

      --

      cheers, dd ----------------------------------------------------- nichts ist wahr; alles ist erlaubt - hassan I sabbah
      #5929831  | PERMALINK

      blossom-toe
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      Beiträge: 4,198

      und ausserdem brauchst Du die „

      Da gebe ich dir vollkommen recht. Besonders „Mr. Olympia“ von „The Flower Power“ ist ein anregendes Meisterstück für den verwöhnten Psychedelik Fan.

      Aus England gibts dann noch die „Syde Tryps“ – Serie mit britischen endsechziger Aufnahmen, schön dokumentiert und mit guter Tonqualität, von Tenth Planet.
      „Reality“ von den „Whispers Of Truth“, ein „christlicher“ Psychedelik Song, ja das gabs, und man möchte nicht glauben, wie herrlich das fuzzed. Da würd ich regelmässig in die Kirche gehen.

      Dann noch die „Broken Dreams“ – Serie von Line Records, vielleicht die qualitativ beste 60er Reihe. Sehr gute Tonqualität und und ein weit abgedecktes Stilfeld.

      --

      I was born with a plastic spoon in my mouth
      #5929833  | PERMALINK

      copperhead
      ausgemachter exzentriker

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 37,388

      Blossom ToeDann noch die „Broken Dreams“ – Serie von Line Records, vielleicht die qualitativ beste 60er Reihe. Sehr gute Tonqualität und und ein weit abgedecktes Stilfeld.

      wieviele „broken dreams“ gibt es eigentlich? ich kenne 6 stück und die befassen sich nur mit der britischen szene.
      gibt ja von line auch noch die „mindrocker“, das sind meines wissens 13 stück.

      --

      BAD TASTE IS TIMELESS    
      #5929835  | PERMALINK

      blossom-toe
      Vena Lausam Oris, Pax, Drux, Goris.

      Registriert seit: 07.08.2007

      Beiträge: 4,198

      Sorry, Beitrag kam doppelt.

      --

      I was born with a plastic spoon in my mouth
      #5929837  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

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      Copperheadwieviele „broken dreams“ gibt es eigentlich? ich kenne 6 stück und die befassen sich nur mit der britischen szene.
      gibt ja von line auch noch die „mindrocker“, das sind meines wissens 13 stück.

      Absolut richtig. Die „Mindrocker“ Reihe gibt es auch als CD Box im UK. Es handelt sich dabei meines Wissens aber nicht unbedingt um eine authorisierte Ausgabe. Und neu gemastert wurde auch nicht.
      Die „Broken Dreams“ sind deshalb klanglich besser als viele andere, weil dabei in der Regel auf Originalbänder zurückgegriffen werden konnte. In Aufmachung und Umfang ist die „Rubble“ Reihe „Broken Dreams“ jedoch deutlich überlegen. Und mir fällt spontan kein Track ein, der exklusiv nur bei „Broken Dreams“ wiederveröffentlicht wurde.

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      #5929839  | PERMALINK

      martin-3862

      Registriert seit: 02.11.2005

      Beiträge: 9,391

      nocheinmal danke für die weiteren nennungen verschiedener reihen. werde mich mal durchforsten! :bier:

      --

      #5929841  | PERMALINK

      blossom-toe
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      MikkoAbsolut richtig. Die „Mindrocker“ Reihe gibt es auch als CD Box im UK. Es handelt sich dabei meines Wissens aber nicht unbedingt um eine authorisierte Ausgabe. Und neu gemastert wurde auch nicht.
      Die „Broken Dreams“ sind deshalb klanglich besser als viele andere, weil dabei in der Regel auf Originalbänder zurückgegriffen werden konnte. In Aufmachung und Umfang ist die „Rubble“ Reihe „Broken Dreams“ jedoch deutlich überlegen. Und mir fällt spontan kein Track ein, der exklusiv nur bei „Broken Dreams“ wiederveröffentlicht wurde.

      Nicht zu vergessen, die „Circus Days“, von Bam Caruso, mit obskuren, abgedrehten Aufnahmen, ähnlich „Pebbles“ in entsprechender Qualität.

      Die „Sixties Archives“ von EVA sind auch heiß zu empfehlen mit überwiegend US-Psychedelic (Paysleys, Hunger, Music Emporium,…). Amerikanische 60`s Klangqualität.

      Und dann gibts noch die Reihe „The British Psychedelic Trip“ von „See For Miles“, mit guter Klangqualität.

      Wieso klangen die Amis eigentlich im Vergleich zu den Briten so mies?

      --

      I was born with a plastic spoon in my mouth
      #5929843  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      1. Nicht alle US Aufnahmen klangen schlecht.
      2. In den USA wurde viel mehr als im UK unabhängig in kleinen Studios und Garagen aufgenommen.
      3. Auch die Pressungen waren in den USA prozentual sicher schlechter als im UK, weil es oft schnell und preiswert gehen musste.
      4. Sind die Compilations mit US Material auch meistens schlechter gemastert und greifen fast ausschließlich auf Second Hand Platten zurück, während bei den Reihen wie Rubble oder bei Labels wie See For Miles oft auf Originalbänder zurück gegriffen werden konnte und generell mehr Sorgfalt und Qualität waltet.

      Hört man aber z.B. die English Freakbeat Compis, die in den USA erschienen, ist die Soundqualität ähnlich bescheiden wie bei Pebbles, weil auch da wieder nur alte Platten überspielt wurden, ohne klangliche Nachbearbeitung. Manchmal wurden sogar nur Kassettenkopien der Platten für die Compis genommen.

      --

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