Re: Gustav Mahler

#4075671  | PERMALINK

kingberzerk

Registriert seit: 10.03.2008

Beiträge: 2,214

katharsisBeides sollte man in anderen, entspechenden Threads diskutieren. Aber:
Die genannten und vermuteten Gründe für den Niedergang der Klassik-CD würden mich sehr interessieren.

Und bei Wagner sagt mir die Erinnerung, dass der Tristan mindestens 4,5 Stunden dauert und sich je nach Einspielung durchaus der 5-Stunden-Marke annäheren dürfte. Oder täusche ich mich gänzlich?

Dieser Thread hier bietet sich ja an.

Vier Stunden Tristan würden mich nicht überraschen, aber die einzige Aufnahme, die ich hatte (Kleiber), ist verschwunden. Die Frage ist ja vielleicht, ob man die Pausen mitzählt?

Zu den Industrie-Niedergangs-Gründen: Dem Inhalt werde ich auf die Schnelle nicht gerecht. Doch im ganz groben Überblick: Die Majors seien mit den Produktmanagern zu sehr auf vermarktungsfähige Köpfe wie Vanessa Mae gegangen und trugen das Risiko kleinerer Auflagen mit großen, überbezahlten Namen. Der verkauften Auflage mancher Großproduktionen rechtfertigte diese Politik indes nicht, wie es hieß. Zudem nennt Lebrecht fragwürdige Personal- und Strategie-Entscheidungen.

In den Auswirkungen wurden zum Beispiel Bernard Haitinks Mahler-Zyklus mit den Berliner Philharmonikern bei Philips nicht vervollständigt (ein Jammer) und Nikolaus Harnoncourt soll in Wien angeboten haben, einen Bruckner-Zyklus ohne Gage vervollständigen zu dürfen, was abgelehnt worden sei. Aber das müsste ich jetzt noch mal genau nachlesen.

Ich kann das Buch bei Interesse an dem Thema nur empfehlen, auch wenn man darauf gefasst sein muss, die Fakten lieber noch selbst zu überprüfen, wenn es ernst wird.

--

Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.