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clasjazBei Mahler weniger, coleporter: Mächtige Orchesterlieder (bitte jetzt nicht irgendwelche Klavierfassungen pro domo dagegen halten) stehen aber doch gegen ein wirklich nicht sehr wichtiges Frühwerk, das natürlich mal ausgegraben werden musste (symptomatischer ist da schon die Orchestrierung von Schuberts d-moll-Streichquartett, aber auch das ist eher Zeitmode gewesen)?
Du kannst aber die Lieder (die nun einmal zuerst in Klavierfassungen existierten!) nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, ebensowenig wie das die Symphonien vorbereitende „Klagende Lied“ und das symphonische Zwitterwesen „Das Lied von der Erde“. Ich habe dir ja insofern Recht gegeben als Mahler natürlich stets auf die Symphonie hinarbeitete – eben drum hat er ja auch viele Lieder in den Symphonien ihren „letzten Ruheplatz“ finden lassen.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)