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Anonym
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SatieeMeine Anmerkungen zu Mahler+Schostakowitsch bezogen sich darauf, sie als „letzte große, d.h. einflußreichste Sinfoniker Europa’s“ des 20.st. Jahrhunderts anzunehmen […]
Genau deshalb habe ich Hartmann und Ustwolskaja vorgeschlagen – ich fürchte, mein Understatement war nicht erkennbar. Namen von Sinfonikern des 20. Jahrhunderts gibt es viele, das meinte ich nicht, da könnte ich schon auch noch etwas hinzufügen. Aber: Prokofjev z. B. hat gewiss keinen „metaphysischen“ Anspruch, und wenn doch, dann irrt er sich. Und Gorecki, pardon, verwechselt Metaphysik mit Schlichtheit, aber die ist ja ohnehin à la mode. Anders: Das alles sind keine Mahler-Nachfolger, es sei denn, sie verwechselten das, was Mahler so gesagt hat (ich wiederhole mich einfach mal), mit dem, was er komponiert hat. (Aber ja, es gibt keine Verpflichtung, Mahler zu folgen, nur: das ist der Mahler-Thread, n’est-ce-pas?) Ustwolskaja jedenfalls ist Schostakowitsch-Zuspitzerin – warum zu dieser Vorlage – so heißt es doch im Fußball – nichts gesagt wird, j’sais pas.
Schnittke kann ich schätzen: auch wenn er den Tonio-Kröger-Appeal nicht hat lassen können – das befremdet mich doch. Aber die Sinfonien haben gewiss nicht den Wert, den diese Form für Mahler gehabt hat; Schostakowitsch ist in der Hinsicht auf der Kippe (p. ex. Streichquartette, die ich für wichtiger halte, aber egal). In der Hinsicht also bleibt Bruckner zu nennen, der aber zu früh geboren wurde. In diesem Sinn: Hat Vaughan Williams auch Kammermusik geschrieben? Falls nicht, müsste er auf die Liste. Pärt aber nicht. Kurtág schon. Hat aber keine Sinfonien geschrieben.
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