Re: Die Simpsons

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whole-lotta-pete

Registriert seit: 19.05.2003

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Hmm, im Prinzip bin ich interessiert, aber SWR2 ist Radio – wie da die subversive Geste ohne bildliche Darstellung funktionieren soll, ist mir etwas schleierhaft. Viele Zitate und Anspielungen funktionieren in der Serie mit Bild und Text. Ursprünglich hat Keazor auch Vorträge zum Thema gehalten, die von Bild und Filmbeispielen unterstützt wurden.

Es gibt übrigens mittlerweile doch einige Sekundärliteratur zu den Simpsons, und bestimmt nicht wenige Facharbeiten. Ein paar Beispiele (die ich kenne):

Subversion zur Prime-Time: Die Simpsons und die Mythen der Gesellschaft, Michael Gurteser, Thomas Klein und Andreas Rauscher (Hrsg.), Schüren Verlag, 2002.
Die Simpsons und die Philosophie, William Irwin, Mark T. Conrad, Aeon Skoble; Tropen, Berlin.

Der Schriftsteller D. Kehlmann hat mal einen Artikel zur Serie im Spiegel verzapft. Ein paar lohnende Zitate:

…Das vom legendären George Meyer angeführte Autorenteam (darin, so der britische „Observer“, zehn Schriftsteller mit Harvard-Abschluss) hat uns an eine Dichte von Pointen, einen tänzerischen Rhythmus der Höhepunkte gewöhnt, der uns für die meisten anderen satirischen Unternehmungen verdorben hat. Wenn der klassische Witz der Aufklärung, der Geist der Erzählungen von Voltaire und Diderot heute noch fortlebt, dann wohl in der trügerischen grafischen Einfachheit und dem souverän heiteren Pessimismus von Matt Groenings Serie…

und vor allem das hier:

Die „Simpsons“ sind, wie viele Kinder auch immer regelmäßig zusehen mögen, definitiv keine Kindersendung. Bei genauem Hinsehen erweist sich die Serie als weit schärfer und härter als etwa „South Park“, wo die grelle Drastik letztlich Selbstzweck bleibt.

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