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Mosse
Was die Frage mit den Streichern angeht: Also ich hab eine Fleetwood-Mac-Nummer im Ohr, die mir gut gefällt und sicher als Blues durchgeht: „Need Your Love So Bad“. Außerdem habe ich auf einem Sampler einmal eine B.B.-King-Nummer gehört, die in dieselbe Richtung ging. Aber richtig gefallen hat sie mir nicht.Insgesamt finde ich aber, dass dem Blues allzu üppige Arrangements (wenn sie nicht äußerst geschickt eingesetzt werden) nicht passen. Übrigens habe ich sogar den Eindruck, dass die produktionstechnischen Fortschritte der späten 60er Jahre und der 70er Jahre dem Blues insgesamt auch nicht gerade gut bekommen sind. Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb er seit diesen Tagen ein wenig ein Schattendasein fristet.
„Need Your Love So Bad“ kann man noch als Blues durchgehen lassen – ist auf jeden Fall eine klasse Nummer.
Was die Produktionstechnik angeht, haben die achtziger Jahre wahrscheinlich noch größere Verheerungen angerichtet. Besonders der Keyboard-Sound mancher Scheiben von BB King aus dieser Zeit ist für meine Ohren unerträglich (Beispiel etwa: „Six silver strings“). Aber wenn man sich etwa so perfekte Produktionen von Robert Cray aus der Zeit anhört, dann versteht man auch, warum die durchaus erfolgreich waren (auch wenn der Mann für mich ebenso unspannend ist wie etwa Keb Mo). Wichtig ist, dass bei aller Produktion die Seele des Musikers noch zu spüren ist. Und das ist leider immer häufiger nicht mehr möglich – und wenn selbst Ausnahmemusiker wie Clapton Blues-Alben mit Pro-Tools hinrichten, dann frag ich mich wirklich, wohin das noch führen soll.
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