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Ich finde auch, dass die Treffs zwischen alt und jung, weiss und schwarz etc. nie so ganz befriedigend waren (Howlin‘ Wolf ragt meiner bescheidenen Meinung nach heraus). Das trifft übrigens auch auf solche Platten wie SUPER BLUES SESSION (so hieß se glaub ick – da treffen Muddy Waters, Howlin‘ Wolf und Bo Diddley so ums Jahr 68 herum aufeinander) zu, wo kein bleicher Mann (und erst recht kein Albino ;-)) dabei war. Wahrscheinlich liegt das ein bißchen auch an den Erwartungen, die man an solche Treffs hat (soll man ja wohl auch haben).
Eine Platte, bei der wirklich alles schiefgegangen ist, ist 20th ANNIVERSARY OF ROCK’N’ROLL von Bo Diddley von 1976. Mit dabei sind u.a. Alvin Lee, Carmine Appice, Tim Bogert, Joe Cocker, Keith Moon, Leslie West, Elvin Bishop, Roger McGuinn und Billy Joel. Die erste Seite bringt eine Soul/Funk-Mischung mit einem Rhythmus, der in etwa so beweglich ist, wie eine Brechstange. Und die Wartezeit zwischen den Höhepu…Moment mal: Billy Joel?!? Nun ja, vielleicht sollte die Platte ja auch helfen, Diddley einem jüngeren Publikum nahezubringen – also die Wartezeit zwischen den Höhepunkten auf der zweiten Seite (einem Medley aus seinen populärsten Hits) ist erstaunlich lange.
Was das nun mit den „besten Blues-Platten“ zu tun haben soll? Nichts. Deswegen nenn ich noch kurz die, die ich zur Zeit am Häufigsten höre: John Lee Hooker: TRAVELLIN‘. „I’ll Know Tonight“ ist mein Lieblingslied, u.a. wegen der Anfangszeile („Come on… let’s make love tonite“ – präzise ausgedrückt von Hooker, oder?) und der darauffolgenden Bass-Linie. Kann ich nur empfehlen.
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