Re: Die besten Hard Bop Alben

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redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

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schöne Liste! die Frage, wie sich Soul Jazz, Hard Bop, Modal Jazz unterscheiden, wo Bebop aufhört, wo Free Jazz anfängt, find ich nach wie vor sehr spannend, wenn auch sehr schwierig… die eine Sache, die relativ klar ist, ist doch, dass die Alben von Hank Mobley, Art Blakey… aus den mittleren Fünfziger Jahren Hard Bop sind… und daran anschließend ist es wohl auch einfach, zB die BN Alben von Kenny Drew oder Freddie Redd hier einzusortieren… bei Modal Jazz frage ich mich ein bißchen: Was sind eigentlich Modal Jazz Alben jenseits der einschlägigen Miles Davis Alben? (zB: sind die McLean Alben mit Bobby Hutcherson Modal Jazz?)

Bei Soul Jazz gibt es ja irgendwie zwei Pfade, die nicht immer sauber zu trennen sind – einmal die Musik von zB Illinois Jacquet, Gene Ammons oder Lockjaw Davis (s. GO1 alten Post oben), die sich von den Randbereichen des Bebop (oder von Grenzbereich Swing zu Bop) Ende der vierziger Jahre in den R&B hinüberentwickelte, oder in die Nähe des R&B, um dann in Sachen wie den Davis Cookbooks oder Gene Ammons 60er Alben zu münden – beides wird man sicherlich Soul Jazz nennen… und dann gibt es die Musik von Cannonball Adderley oder Horace Silver, die die „Soul“ Elemente, die ja auch ein definierendes Element des Hard Bop sind, so sieht man es jedenfalls oft, noch weiter in den Vordergrund gestellt haben…

Ist sehr lange her, dass ich es gelesen hab, aber in Rosenthals Hard Bop Buch findet sich mehr so ein Ansatz, dass Hard Bop die Zeit war, als man versuchte andere Wege in den Bop zu finden, die Technik zu behalten, aber die „Stimmung“ der Musik zu verbreitern, da passt dann der souligere Hard Bop eines Cannonball Adderley genauso rein, wie zB der lyrische Hard Bop eines Art Farmer… (und wenn man Spaß daran hat, kann man ersteren dann als Subgenre Soul Jazz nennen – kriegt dann aber das Problem, dass zB Gene Ammons hier schlecht reinpasst…)

um mich weiter zu verwirren, hab ich mir grad The Prestidigitator von George Wallington angehört (von 1957, schönes Album, Jerry Lloyd aka Jerry Hurwitz versemmelt es leider ein bißchen), alles weiße Musiker die man naiv eher nicht dem Hard Bop oder Soul Jazz zugerechnet hätte, ist mir aber ganz klar souljazziger Hardbop…

und dann bleibt das Problem, dass Mingus, Monk, Coltrane sich eigentlich außerhalb dieser Kategorien bewegen, man ein bißchen den Eindruck hat, das seien Kategorien, um dem „dummen Rest“ gerecht zu werden… der Ansatz über die Regionen ist zweifelsohne spannend – aber an sich müsste es doch möglich sein, auch darüber hinaus ein paar Genregrenzen zu ziehen… ;-)

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