Re: Die besten Hard Bop Alben

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gypsy-tail-wind
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Ware gehört recht stark in die Chicagoer Szene (Griff ja auch, Ware spielt auch auf ein paar von dessen feinsten Alben).

Bei Monk wär ich letzten Endes sogar vorsichtig, ihn in die Bebop Schublade zu packen… Hardbop schon gar nicht. Natürlich gab’s Einflüsse, aber ich denke im Hardbop überwiegt ganz deutlich Powell! Der hat sich ja ca. 56/57 selber an diesem Stil versucht, aber nicht wirklich erfolgreich… (das Album mit Sam Jones, mein ich da vor allem).

Um genau all diesen Schwierigkeiten zu entgehen habe ich mich mehr oder weniger auf die Jahre ’55-’60 begrenzt. Aber klar, Listen mit Einflüssen und nach Orten/Szenen getrennt wäre eine feine Sache, wenn Du Dich dereinst dran versuchen möchtest!
(Dazu eine Fusznote: Lateef, den ich mit den frühen Sachen durchaus noch in den Hardbop rechnen würde, aber so ab 1958 oder ’59, wo er seine „middle eastern“ Experimente zu vertiefen beginnt, sprengt er für mich den Rahmen… Lateef also war lange in Detroit fest daheim – wenn er ein Album machen sollte packte er die Band ins Auto und fuhr nach New York und nach getaner Arbeit ging’s wieder zurück… man könnte ihn gewissermassen als das seltene Beispiel eines erfolgreichen „lokalen“ Musikers betrachten).

Und was Du zum Zusammenspiel sagst stimmt natürlich – in vielen dieser Bands wurde das auf höchstem Niveau kultiviert. Bestes Beispiel für mich: Cannonball Adderleys Quintett und dann das Sextett mit Lateef! Das mag auf den ersten Blick nicht immer nach allzu viel klingen (nach Hardbop eben…), aber das ist hohe Kunst!

Mobley mag ich im Quartett sehr gerne, „Soul Station“ ist wohl mein allerliebstes Mobley-Album. Aber die Alben aus den 50ern sind allesamt hervorragend und da tauchen u.a. Art Farmer, Donald Byrd, Lee Morgan und auch Shafi Hadi als Partner in Quintetten oder Sextetten auf. Und Milt Jackson auf der All-Stars, die ich (s.o.) auch sehr, sehr gerne mag!

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