Re: Simple Minds

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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Wenn man das fürchterliche U2-hafte Stadionrock-/Heilsbringer-Getue des Jim Kerr nach spätestens „Sparkle In The Rain“ auf seiner Reise rückwärts durch die Geschichte passiert hat, so hat man sich eine Mühe gemacht, die auch belohnt werden darf: So findet man mit „Empires And Dance“, „Sons And Fascination/Sister Feelings Call“ und „New Gold Dream“ Alben vor, die dem Feeling und Zentrum des „puren“ New Wave zu nahezu 100% entsprechen – und „New Gold Dream“ ist eigentlich DAS „New Pop“-Paradealbum.
Eine musikalische Größe seinerzeit, den berechtigten Anspruch im Bezug auf Modernität verspielte man rapide.
Wer natürlich als Spätgeborener nur den Bedeutungsschwanger- aber trotzdem Tralala-Simple Minds-Rockpop kennt (und schätzt – oder auch nicht mehr schätzt…), bzw. der elektronischeren Variante dieser Band sowieso nicht nahe steht – oder stehen kann, der verpasst eben was. Wie auch immer, große Namen werden nicht selten an ihrem kommerziellen Höhepunkt (ich kann’s nicht fassen, war das wirklich dieses katastrophale „Street Fighting Years“-Ding?) bemessen. Will sagen, wären die Simple Minds eine unbekanntere Band, so könnte das heutige (wohlwollend eingestellte) Entdeckungspotential vielleicht höher sein. Aber New Wave (gerade elektronisch geprägten) entdecken heutzutags ja nur bescheuerte kleine doofe Indiekids, die von richtiger Musik und so ja keine Ahnung haben…

Da hier der Name 23 Skidoo bereits fiel, so möchte ich mit der Anekdote nicht hinterm Berg halten, daß es tatsächlich Leute gab, die „Love Song“ für eine Sixth Comm-, bzw. Death In June-Nummer hielten, als ich das Stück vor einigen Jahren während einer unserer „Disco“-Veranstaltungen auflegte…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad