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1. Blister in the sun (*****)
2. Kiss off (*****)
3. Please do not go (**** 1/2)
4. Add it up (*****)
5. Confessions (****)
6. Prove my love (****)
7. Promise (*****)
8. To the kill (**** 1/2)
9. Gone Daddy gone (**** 1/2)
10. Good feeling (**** 1/2)
Musik, wie ein tickendes Uhrwerk – eine einzigartige Vorstellung. stefane hat die wesentlichen Merkmale schon heraus gestellt: „Violent femmes“ besticht durch eine ungestüme Kraft, Spielfreude und offensive Darbietung, die man sonst wohl vergeblich sucht. Songwriting und Umsetzung ist übrigens zu keiner Zeit „drauflos geschrammelt“, im Gegenteil. Hier ist eine Band zu hören, die ihr Handwerk sehr gut versteht. Violent femmes haben ein besonderes Händchen für Melodien, für Exzentrik und Exaltiertheit, sie spielen fast aristisch mit dem Übergang zwischen lautem Ausschrei und leiser Verstörung – das ist zu keiner Zeit unfokusiert. Man beachte nur, wie mühelos die rohe Gewalt von „Promise“ in grotesk humorvollen Singalong überschweift – oder sich die Angespanntheit von
„Add it up“ über den ganzen Song verteilt und letztlich in sich zusammenfällt. Auch beeindruckend: Die Rolle des Bass als Leitinstanz der Instrumente, manches Mal erinnert mich die Schiefe etwas an eine sägendes Cello. Ohnehin ein beißender Kontrast zur Gitarre, die die Abnutzung aus sich heraus krächzt.
Violent femmes haben einen interessanten Hang zur Dramaturgie, den sie beständig mit Spott und Lakonismus ausfüttern – in „Prove my love“ geht man gar dazu über, sich selbst zu kommentieren („Third verse, same as the first!“); Gano ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben: Ein wortgewaltiger Tänzer in Sprachfragen; immer humorvoll, immer bissfest und herrlich non-chalant.
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Hold on Magnolia to that great highway moon