Re: Love – Forever Changes

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melodynelson
L'Homme à tête de chou

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otisFreue mich immer, wenn junge Leute […] diese wunderbare Platte so wunderbar finden.

Auch wenn der Begriff vermutlich ein wenig abgedroschen klingen mag, aber Forever Changes ist im gewissen Sinne ‚zeitlos‘. Wie du richtig bemerkt hast, Otis, macht es natürlich einen Unterschied, ob ein Album 67 oder 68 aufgenommen wurde, der Rahmen war ein ganz anderer. 66/67 nahmen die Beach Boys Good Vibrations, später SMiLE auf, die Beatles Sgt Pepper’s , während es nach diesen produktionstechnischen Höheflügen in den Folgejahren einen Trend zurück zu simpleren, eingängigeren Strukturen gab. Alben wie Wild Honey, The Beatles, John Wesley Harding, Four Sail dokumentieren dies auf exemplarische Weise. SMiLE und Forever Changes haben auf den zweiten Blick übrigens einiges gemeinsam: Beiden Alben fehlte es an offensichtlichem eingängigen Billboard-Material [historische Notiz: GV war ursprünglich gar nicht als Teil von Wilsons Opus eingeplant], da sowohl Lee als auch Wilson auf difizilere Strukturen setzten, die mit Pop eigentlich nicht mehr viel zu tun hatten. Beide Alben hätten die Musikwelt in eine entscheidend andere Richtung lenken können, wäre ihnen der Moment hold gewesen…vielleicht haben beide die sprichwörtlichen 30 Jahre gebraucht, um so gewürdigt zu werden, wie sie es verdienen. Man erinnere sich: sowohl Lee als auch Wilson präsentierten ihre (Meister-)Werke mit großem Erfolg live.
Vielleicht ist das die Klassik des nächsten Jahrhunderts: E-Musik.

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