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Bob Dylan
Bob Dylan (rem.)Reissue des 62er Debut-Albums, digital remastered von den Original Tapes.
Columbia 1962. Dylan erstes Album, quasi in einem Rutsch im November 1961 augenommen und erst im März 1962 veröffentlicht. Unter der Ägide von John Hammond bekam der damals zwanzigjährige Dylan die Chance, mit zum größtenteils Coverversionen seiner damaligen alten Blues- und Folkhelden sein Terrain abzustecken – und er nutzte sie. Auch im nachhinein ist dieses erste Werk von einer seltsamen Alters- und Zeitlosigkeit geprägt, Dylans Stimme selbst klang jedoch nie mehr so alt wie bei diesen Aufnahmen! Offensichtlich fühlte er sich bemüßigt, als Sänger so rüberzukommen, als sei er bereits seit fünfzig Jahren auf Güterzügen unterwegs und hätte alle Weisheiten des Lebens von den fahrenden Bluessängern aufgeschnappt, aufgesogen und weiterverarbeitet. Absurderweise schien das auch noch der Fall zu sein: selten gab es auf einer Debütplatte eines Kids so viele Songs über Tod zu hören.„See That My Grave Is Kept Clean“, ein altes Spiritual, von Blind Lemon Jefferson bekannt gemacht, interpretierte er so kraftvoll und düster wie der damals längst verstorbene, auf Harry Smiths „Anthology Of American Folk Music“ mit diesem Song verewigte Blueser selbst nicht. Der Umgang mit solchem Material zeigte damals schon Dylans unerreichte Meisterschaft, aus fremden Songs all das herauszuholen, was möglich war, und sie zu seinen eigenen zu machen. „In My Time Of Dyin’“ mit seinem herausragenden Gitarrenspiel ist ein weiteres Beispiel dafür, bis heute „eine seiner besten Aufnahmen“ (Robert Shelton in „Bob Dylan – Sein Leben und seine Musik“). Neben einigen eher lockeren Nummern, die bereits auf zukünftige bissige Satiren und ironische Attacken auf das Establishment verwiesen, gelang Dylan auch noch mit „Song To Woody“ ein erster perfekter eigener Song und in „Talking New York“ betrachtete er seine „Wanderjahre“ und das Musikgeschäft in vorzüglich sarkastischer Manier – alles in allem eine runde Sache und schwer empfehlenswert für alle Folk- und Bluesfans!
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.Highlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
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Werbungtimes wurde ja auch remastered. werde mir das debut wohl jetzt endlich mal kaufen…
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Do you believe in Rock n Roll?Bob Dylan
The Times They Are A-Changin’ (rem.)Reissue des 64er Dylan-Albums, remastered von den Original-Bändern.
Nach dem Durchbruch mit “The Freewheelin’ Bob Dylan” sicherte sich der Mann aus Minnesota mit diesem 64er-Album seinen Ausnahmestatus als politischer Kopf der Folk- und Bürgerrechtsbewegung im zunehmend brisanter werdenden Klima der 60er in Amerika. Ausgestattet mit dem todernsten Blick eines Dropouts im Stile Rimbauds wirkte Dylan auf dem Cover wie jemand, der nicht mit sich spaßen lässt und darüber hinaus etwas Wichtiges mitzuteilen hat. Ohne Zweifel das Album, auf welchem er die Meßlatte für den politischen wie poetischen Song sehr, sehr hoch hängte – politisch gleichermaßen scharfzüngig war eigentlich nur noch Phil Ochs damals.Wiederum zahlreiche spätere Klassiker mit dem Titelsong, der Anti-Amerika-Hymne „With God On Our Side“, dem introvertierten „One Too Many Mornings“ – ebenfalls ein Meilenstein in Dylans Werk, sollte es doch auf zukünftige Höheflüge visionärer, hochempfindlicher Bewusstseinserkundungen hinweisen, mit denen er ein Jahr später nicht nur den Folk, sondern auch gleich den gesamten Rock für immer beeinflussen und verändern sollte – sowie seinem bis heute anklagendsten und unter die Haut gehendsten Song, „The Lonesome Death Of Hattie Carroll“, in welchem er die Bestechlichkeit und Parteinahme der amerikanischen Justiz zuungunsten der schwarzen Bevölkerung geißelte. Unvergleichlich dieser Song im Video „Don’t Look Back“! Mit „North Country Blues“ gelang ihm ein heute fast vergessener, todtrauriger Rückblick auf die trostlosen Zustände nicht nur in Hibbing, geschrieben und gesungen aus der Sicht einer Bergarbeiterfrau, während „Boots Of Spanish Leather“ die wundervolle Geschichte eines Liebespaares in Dialogform erzählt (später von Nanci Griffith auf „Other Voices, Other Rooms“ kongenial gecovert).
Letztendlich eine Platte ohne einen einzigen schwächeren Song, vielleicht nur das letzte Lied “Restless Farewell“ ist nicht ganz geglückt. Mit „Times…“ war Dylan endgültig derjenige Sänger und Dichter geworden, wie ihn Greil Marcus in „Basement Blues“ ( hier bei uns im Original unter dem Titel „Invisible Republic“ zum Sonderpreis erhältlich) wie folgt beschrieb: „Beim Singen oder beim Schreiben war er der schwarze Sklave auf dem Versteigerungspodest, die an ihr Bett gekettete Hure, ein vor Fragen brennender Jugendlicher, ein alter Mann, der voller Kummer und Trauer zurückschaute.“
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.captain kiddtimes wurde ja auch remastered. werde mir das debut wohl jetzt endlich mal kaufen…
siehe oben :)
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.hehe. eine minute…
lohnt denn der kauf von times? ist der sound VIEL besser? wie sieht das booklet aus? da könnten sie sich echt etwas mehr mühe geben. vielleicht mal bei den jazz-kollegen lernen…
beide alben werden ja in der dylan-gemeinde eher als durchschnitt angesehen. als album gab mir times eigentlich auch nie so viel. obwohl, schon tolle songs drauf. gleich mal einlegen.
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Do you believe in Rock n Roll?Vielleicht wäre das Remaster auch für mich eine Gelegenheit mit diesen beiden Alben, die bei mir bisher auch keine große Rolle spielten – da fand ich (einzelne Höhepunkte ausgenommen) die Alben #2 und #4 einfach viel stärker – neu zu beschäftigen.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueOhne die Times wollte ich nicht leben. Mag sie sehr gern.
Reichlich großartige Songs (Hattie, Mornings, Pawn, Boots, Ship, God, …). Aber das alte Vinyl reicht. Weiß nicht, was die rem. an Mehrwert bringen soll.--
FAVOURITESotisOhne die Times wollte ich nicht leben. Mag sie sehr gern.
Reichlich großartige Songs (Hattie, Mornings, Pawn, Boots, Ship, God, …). Aber das alte Vinyl reicht. Weiß nicht, was die rem. an Mehrwert bringen soll.Wahrscheinlich kann man jetzt die Spucke in der Mundharmonika mitschwingen hören.
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.otisOhne die Times wollte ich nicht leben. Mag sie sehr gern.
Reichlich großartige Songs (Hattie, Mornings, Pawn, Boots, Ship, God, …). Aber das alte Vinyl reicht. Weiß nicht, was die rem. an Mehrwert bringen soll.Allein, dass ich „Boots“ auf endlos programmieren kann. Ganz im Ernst, das reicht mir schon als Kaufentscheidung.
(Die bisher lieferbare CD-Version des Albums ist klanglich indiskutabel.)
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.When the Ship Comes in…hatte doch irgendwas mit Brecht zu tun…so lange nicht mehr gehört.
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Brecht? Kann sein. Keine Ahnung. Ist ein etwas bösartiger Song mit nicht ganz so schönen Rachephantasien. Ich mag die lyrischen Momente, Boots Of Spanish Leather, One Too Many Mornings, Restless Farewell. Weniger die vertonten Zeitungskommentare.
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Ja, habe ich mal in einer Biographie gelesen. Entweder hat er sich durch die Dreigroschenoper inspirieren lassen, oder er hat den Text so ungefähr bei Brecht gesehen und adaptiert. Weiß nicht mehr, man bräuchte einen Haus-Dylanologen.
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Jörg KönigAllein, dass ich „Boots“ auf endlos programmieren kann. Ganz im Ernst, das reicht mir schon als Kaufentscheidung.
aber ist boots nicht einfach nur girl from the north country mit neuem text???
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Do you believe in Rock n Roll?Wenn die remasterte von Times nur halb so gut ist wie das klanglich brilliante Remaster von Another Side (da konnte einem wirklich die Spucke wegbleiben), reicht das als Kaufgrund schon. Dafür hören wir halt bei den Texten von Hollis Brown + With God on our Side etwas weniger genau hin :lol:
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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.captain kiddaber ist boots nicht einfach nur girl from the north country mit neuem text???
Ist es. Aber was ist das für ein Text! Im Automaten mit meinen Lieblingsliedern einer der 9 Songs, für die ich nur eine Taste zu drücken brauche.
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig. -
Schlagwörter: Bob Dylan
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