Re: Electric Light Orchestra – Discovery

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pelo_ponnes

Registriert seit: 13.04.2004

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Das erstaunt mich. Obwohl ich mich nicht als audiophil bezeichnen würde und von diesem technischen Prozedere wenig Ahnung habe, lege ich doch Wert auf den Klang, und für mich ist er sehr, sehr gut. Habe mal ein paar reviews gelesen soeben, und die meisten loben das remastering. Was stört Dich?

-die Instrumententrennung ist sehr klar. Man hört doch Dinge, die man vorher nie gehört hat. Mir sind wie gesagt die Bongos auf So Serious erstmals richtig aufgefallen. AFTER ALL, vorher nur B-Seite, ist hier eine Offenbarung. Indian Queen klingt schlecht, ist aber bewusst unverfälschtes homedemo. Eine Songidee, die festgehalten wurde. Shine A Little Love klingt nicht so gut, da gebe ich Dir recht. Bei den älteren Stücken ist manchmal das Problem diese spezielle Aufnahmetechnik der Drums, Schlagzeugdoubletracking, weil man, wenn man sich drauf fixiert, eben die Abweichung hört.

– schliesslich denke ich ist doch ein generelles Problem der alten Sachen. Die lange Lagerung der Magnetbänder, das lese ich immer wieder, führt zur Alterung und sie werden klebrig. Man muss sie aufbacken. Bin da wirklich kein Experte, aber das war hier halt auch der Fall.

– Vor Jahren gab es schon mal Remasters von Al Quaglieri, der bei flashback ja auch beteiligt war. Der remasterte damals u.a. DISCOVERY. Er liess aber die Hände von Out Of The Blue und schildertere in einem Interview, warum: OOTB ist vom Standpunkt des EQing kompliziert aufgebaut. Es ändert sich von Lied zu Lied, auch mittendrin. Al Quaglieri weiter:“Was man auf dem Masterband hört, klingt flach und leblos, und alles, was man aufgenommen hat, ist auf dem Band drauf, und das klingt zeitweilig sehr träge oder zu dünn im Bassbereich. oder Segmente des Audiobereichs klingen auf unangenehme Weise heraus. Also jagt man das Material durch einen Equaliser …und passt es so an, dass es wie Musik klingt – angenehm für die Ohren. …Bei vielen Projekten, mit denen ich mich befasst habe, waren die vorzunehmenden Änderungen nur geringfügig und nicht so zahlreich, aber Jeffs Material war so umfangreich, und das war das Problem mit OOTB.“ Also brauchte man Jeff für ein Remastering. So geschehen mit Flashback.

Al Quaglieri über Jeff als Produzent: „Mein Eindruck von diesen Sachen ist, dass Jeff wirklich weiss, was er im Studio tut. Er brachte einige sehr trickreiche Sachen auf diese Bänder.“

Quelle: Face The Music Issue 22 (dt. Übersetzung)

Mehr kann ich nicht dazu sagen. Vielleicht ist es Geschmackssache. Ich meine, ich mag auch das mit Hall übergossene Afterglow-Boxset. Das sind im Prinzip dann Remixe, denke ich, und nicht nur Remastering. Deshalb lehnen es viele ELO-Fans ab. Auch Jeff mag Afterglow nicht so und war nicht direkt involviert.

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