Re: Brian Wilson – "Gettin' in over my head"

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melodynelson
L'Homme à tête de chou

Registriert seit: 01.03.2004

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Gehen wir's mal langsam an:

How Could We Still Be Dancin' *1/2
Trotz einen schönen Intros, gleich ein Tiefpunkt zu Beginn. Vielleicht der
schlimmste Song, den Wilson solo hervorgebracht hat. Elton John gibt der Sache noch den Rest. Das Grauen, das Grauen….

Soul Searchin' ****1/2
Aus den Andy Paley Sessions. Später von Solomon Burke triumphant interpretiert.
Der beste Song auf dem Album. Klassiker.

You've Touched Me ****
Charmantes Kabinettstücken mit einer mitreißenden Melodie. Teile des Refrains
gemahnen an das tolle „Turning Point“ (a.ka. So Long), ein Outtake aus den tiefschwarzen 80ern

Gettin' In Over My Head ****
Ebenfalls aus den Andy Paley Sessions. Hatte damals allerdings noch ein Pet Sounds Arrangement und einen vom Schlaganfall gezeichneten, an den Lyrics glaubhaft zerbrechenden Brian, was den Song zu einem unvergesslichen Erlbenis machte. Die Neuaufnahme kann die Kraft des Originals weder erreichen noch ruinieren. Etwas ganz besonderes.

City Blues ***
Basiert wohl auf einer kleinen Fingerübung aus den berüchtigten Cocaine Sessions.
Würde ohne Claptons völlig deplaziertes Solo wesentlich besser dastehen. Effekte Vocals von Wilson. Wirkt streckenweise leider etwas „unfertig“. Schade drum.

Desert Drive ****
Schon länger live gespielt, zu Recht ein Publikumsliebling. Hätte auch auf Surfer Girl bis All Summer Long sein Plätzchen finden können. Schön.

A Friend Like You **
Wilson does McCartney. Schmalztriefend. Peinlich. Der zweite echte Tiefpunkt.

Make A Wish ***
Rainbow Eyes ****
Beide Songs stammen aus Brians unveröffentlichter Großtat Sweet Insanity, klingen trotz ihrer offensichtlichen Substanz hier ein wenig fade.

Saturday Morning In The City ****
Für mich DIE Neuentdeckung auf dem Album. Transportiert die gleiche kindliche Freude wie Busy Doin' Nothin' oder manches auf Landlocked. Macht Spaß.

Fairy Tale ***
Hieß früher einmal Save The Day und hätte es nicht einmal auf das von Warner abgelehnte Sweet Insanity geschafft. Für meinen Geschmack ein wenig zu pathetisch. Adult Contemporary. Vielleicht die besten Lead Vocals von Brian.

Don't Let Her Know She's An Angel ****1/2
Hätte durchaus ein anderes Arrangement verdient. Solo Piano und Sweet Insanity Version einen Tick besser. Dennoch ein Meilenstein in Wilson Karriere.

The Waltz ***
Die Nennung Parks' als Co-Autor ist etwas irrefürhend. Der Song selbst ist ca. 15 Jahre alt und kursiert seitdem als Let's Stick Together auf dem einen oder anderen
Bootleg und hat mich da schon nicht wirklich vom Hocker gerrissen.
Von Smile oder Orange Crate Art keine Spur.

Aufschlussreich ist natürlich, dass die beiden wirklich NEUEN Songs gerade die Totalausfälle bezeichnen. Ansonsten gibt es an der Platte meiner Meinung nach
kaum etwas auszusetzen (Wilson und Lyrics ist ein Kapitel für sich):
Schöne Arrangements, hervorragende Harmonien, ein paar gelungene
Lead Vocals, stimmige Songauswahl, wenn auch ein wenig zu balladesk, wurde ja als Rockalbum angepriesen….

Da wohl auch das nächste Album (so es kommen mag) aus Archivaufnahmen bestehen wird, hier schon mal eine mögliche Tracklist vorab:

You're Still A Mystery

1. The Spirit Of Rock'n Roll [Duett mit Bob Dylan (!) von Sweet Insanity]
2. Do You Have Any Regrets [Sweet Insanity]
3. You're Still A Mystery [Paley Sessions/bv Beach Boys]
4. It's Not Easy Being Me [Paley Sessions]
5. Black Widow [Outtake]
6. Turning Point [Outtake]
7. Slightly American Music [Paley Sessions]
8. In My Moondreams [Instrumental, Paley Sessions]
9. Some Sweet Day [Paley Sessions]
10.This Isn't Love [Live At The Roxy]
11. This Song Wants To Sleep With You Tonight [Paley Sessions]
12. What A Wonderful World [Orange Crate Art Outtake]

Ein Meisterwerk.

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