Re: BONNIE PRINCE BILLY – SINGS GREATEST PALACE MUSIC

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deadflowers

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Originally posted by Napoleon Dynamite@24 Mar 2004, 15:55
mit ernsthaft meine ich:das ist kein nebenschritt, sondern einfach weiterhin konsequent der weg, den er mit den vorherigen alben gegangen ist. böse gesagt: „jetzt sieht man aber wirklich mal, was für ein grosser songschreiber er ist“. du verstehst mich?

Ja. So etwa sehe ich das auch.
Anders als erwartet. Mit „Selfportrait“ hat es nichts zu tun. Am ehesten mit „Nashville Skyline“, was aber nur an der Instrumentalsierung liegt. Der Gesang ist nicht „geseift“. Ich empfinde ihn nicht anders als sonst. Er hat die gewohnte Form und ist darin gewohnt großartig, mit allen Eigenschaften die ich bisher so an ihm mochte. (otis sollte das nicht stören)
Entmythifiziert wirkt das ganze oft schon, aber eher oberflächlich. Weiter drunten ist es nur eine neue facette des Oldham’schen Werkes.
Auch als ganzes ein in sich geschlossenes funktionierendes Album. Warum er keine neuen Songs verwendet hat ist egal. Das Ergebnis ist grandios. So hat das Album etwas von Billanz und Festigung, ohne Blick nach hinten. Gnadenlos konsequent. Was so aus „I am a cinematographer“ wurde, eine stupende Honky Tonk Boogie Woogie was auch immer Nummer, ist das größte was überhaupt denkbar war und macht ihm den Weg zurück unmöglich (kongenial ist, dass direkt darauf ein „Hidden Track“ folgt). Trotzdem wird uns keins der Originale genommen. Zu einem gewissen grad nimmt er sie sich selbst, oder eignet sie sich neu an. Oft hatte ich so den Gedanken von Fügung und Summierung (Hinter dem Nashville Touch – denn da ist immer Oldhams Handschrift zu erkennen ) all dessen was ihn ausmacht. Alles funktioniert (tut es) auf einer neuen Ebene. Oldham ist am vorläufigen Gipfel seiner Kunst angelangt und registriert dies.
Das „New Partner“ einer der besten Oldham Songs ist kriegt man ja auf der „Viva“ mit. Hier hat man einen rührenden Opener. Danach gibt’s Honky Tonk Piano, Chöre und fiedeln. Danach den klassischen ruhigen Oldham zu dezenter Pedal Steele, Saxophon und Streichern, wobei mir das Herz nurnoch aufgeht. „Pushkin“ in der Gospel Version!
(Nur!) Manches verliert an Qualität (die hier ohnehin eine andere ist). Nichts an Reiz, denn da gewinnt alles.

Napoleon hat voll und ganz recht. Die Platte ist ein Schritt. Ob nach vorne oder auf der Stelle, wie groß und wie weit ich da mitgehe weiß ich noch nicht. Nach dem zweiten Durchlauf dachte ich: ziemlich!

Memphis wartet.

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