Antwort auf: Top Ten Western

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pipe-bowl
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Cookie Pusher

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lathoNatürlich ist die Nichtaufnahme von The Searchers (unter 50? pipe!) nicht nachzuvollziehen. Dass Waynes Ethan Edward zum Schluss seine Nichte leben lässt, ist ja der große Moment in dem Film. Because, letzt’s face it: Edwards ist ein Schwein, zu lange im Krieg geblieben und und verbittert über Politik und Privatleben (seine große Liebe heiratete einen anderen), ein Rassist und Killer. Und trotzdem schafft er es, durch das positive Beispiel anderer, über seinen Schatten zu springen. Eigentlich fast schon ein Meta-Western, so viele Themen wie der Film anpackt.

Seine Verbitterung verbunden mit kompromissloser Sturheit scheint natürlich von Anfang an massiv durch. Sein Blick auf die Dinge scheint irreversibel festgefahren. Umso überraschter bin ich dann von seinem letzlichen Sinneswandel, der mir halt nicht logisch erscheint, zumal sein ständiger Begleiter Martin Pawley ihm ja ständig deutlich macht, wie er die Angelegenheit lösen will. Aber so ist das halt bei der Rezeption, dass jeder Zuschauer seinen Zugang zu einem Film findet, auch wenn ich hier offensichtlich eine Außenseitermeinung vertrete.

lathoDeine Nummer eins im Kino-Schnitt oder in Fords Director’s Cut?

In der Kino-Fassung, die man in diesem Fall ja wohl als Producer’s Cut bezeichnen müsste.

jan-lustigerEine Welt, in der The Hateful Eight besser ist als High Noon (der gar nicht auftaucht?!) ist möglich, aber falsch.

„High Noon“ habe ich aktuell auf Platz 43 einsortiert. Auch da gibt es, wie bei „The Searchers“, Abläufe, die ich nicht als logisch empfinde. Dennoch sehe ich auch hier natürlich einen auf einige Arten virtuosen Film. Vor allem die Einheit von Ort und Zeit mit dem Ablauf mehr oder weniger in Echtzeit hat mich gefesselt. Tarantino hat mich dagegen zumeist komplett mitgenommen, mit Ausnahme von „Death Proof“. Wobei „The Hateful Eight“ noch nicht einmal zu meinen absoluten Favoriten von Tarantino gehört. Aber das reicht dennoch für diese hohe Platzierung. Samuel L. Jackson begeistert mich in dem Film wie sonst nirgends.

jan-lustigerBester Western des 21. Jahrhunderts ist mE Kelly Reichardts Meek’s Cutoff.

Der ist mir bis dato nicht bekannt.

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