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irrlicht Aktuell hat man eher einen halbseidenen Kompromiss: Die Wörter sind Teil der HipHop Kultur und schallen täglich durchs Radio, aber weiße Leonies (oft mehr als Betroffene) bekommen vermeintlich spontane Heulkrämpfe, wenn der Professor das Wort in Geschichte ausspricht – das wirkt dann auch irgendwie unglaubwürdig. Ganz allgemein glaube ich aber auch, dass der viel wichtigere Aspekt die realen Bedinungen sind. Wörter kommen und gehen und werden neu besetzt, siehe dazu die Euphemismus Trettmühle, die wirtschaftlichen Verhältnisse zu verbessern, hat viel mehr Gewicht.
Radio höre ich nicht wirklich oft, Teil der Kultur mag sein, ob Radio alles spielt, bezweifel ich aber ernsthaft. Vor vielen Jahren habe ich mal öfters „Acid Rap“ von Chance The Rapper gehört, wollte das auch im Café bei der Arbeit laufen lassen wegen der Musik, ging aber gar nicht, weil man wegen der hier schon genannten Wörter u. Lyrics das eigentlich fast niemanden (teils ältere Gäste, die eher nichts mit Rassismus am Hut hatten) zumuten konnte, nicht sich selber und auch nicht dem Kollegen mit dem amerikanischen Vater! Es gab keine Beschwerden, nur man lernt etwas daraus beim Entdecken von neueren Sachen. (Generell rate ich zur Vorsicht, wenn man immer den neuesten heißen Scheiß braucht.) Bei einem anderen Job war das aber schon vorher klar, dass ich nicht Musik wie Track 5 von Midnight Marauders in einem DJ set spielen werde. Auch legendäre Albenkünstler_innen machten manchmal „Müll“ oder Provokation, siehe Patti Smith, ATCQ, NWA. Leute die den genannten Track von „Easter“ unbedingt noch brauchen, können sich ja das Album vom Flohmarkt holen.
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