Antwort auf: Nick Cave & The Bad Seeds

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nail75

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icculus66Lieber nail, ich weiß nicht wo dein Wissen herkommt.

Aus meiner beruflichen Arbeit. Kein Ticketanbieter kann Preise gegen den Willen des Künstlers festlegen. Der Ticketpreis ergibt sich zu einem Großteil aus der Gage der Künstler und anderen Posten wie der Hallenmiete. Wenn du in einer Halle wie der Olympiahalle auftreten willst, dann hast du vorab schon einmal Fixkosten von mehreren zehntausend Euro. Dazu noch die Gage und selbst wenn du die Produktion bescheiden hältst, ist unter 80 Euro pro Ticket kaum etwas zu machen.

Man muss aber zwischen Deutschland und den USA differenzieren, das sind völlig andere Gegebenheiten. Eventim hat zwar eine starke Stellung, aber keine mit Live Nation/Ticketmaster in den USA vergleichbare. Wer sich also wünscht, dass das Kartellamt Eventim zerschlagen sollte, macht die Tür für amerikanische Verhältnisse auf, denn die Profiteure wären LN/TM. Nicht, dass Eventim toll wäre, aber LN/TM sind viel schlimmer. Es reicht ja, mal die Geschäftszahlen von Eventim und Live Nation zu vergleichen.

Und klar, dass das bei String Cheese Incident nicht funktioniert hat. LN/TM gehören die meisten großen Hallen in den USA. Warum sollten die tolerieren, dass ein konkurrierendes Ticketsystem etabliert wird? Die haben überhaupt kein Problem damit ihre Hallen an irgendwen zu vermieten, aber halt nicht gerade an die Band, die ihnen Konkurrenz machen will.

Zu der Geschichte mit Four Artists und den Fanta 4 kenne ich Details, die ich hier nicht näher ausführen kann. Am Ende ist eine Konzertagentur aber nicht mehr als Menschen mit Handys. Die können überall arbeiten und eine Firma ist schnell neu gegründet, wenn es einem bei der alten Firma nicht mehr passt.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.