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Faust – „Cést Com…Com…Compliqué“ , 2009 (www.bureau-b.com)
Mir liegt hier die CD Ausgabe des Albums vor und genau diese werde ich im Folgenden auch besprechen:
Tracklist
01. Kundaline tremolos (09:03)
02. Accroché á tes lévres (07:48)
03. Ce chemin est le bon (07:53)
04. Stimmen ((02:03)
05. petits sons Appétissant (04::18)
06. Bonjour gioacchino (05:04)
07. En veeux-tudes effets, en voilá (07:18)
08.Lass mich, Version originale (01:54)
09. Cès com…com…compliqué (13::40)
Music and words composed and performed by
Zappi W. Diermaier, Jean-Hervé Péron , Amury Cambuzat
im Februar 2009 gingen die 3 Faust Musiker ins Studio und spielten ein sehr dichtes und mitunter auch enervierendes Album ein. Die Tatsache, dass die meisten Stücke französische Titel tragen und auch in französischer Sprache gesungen wird, ist dem Umstand geschuldet, dass die beiden Ur-Mitglieder Zappi und Jean-Hervé Französisch als Hauptsprache sprechen.
Dennoch bleiben die Beiden ihrer ganz besonderen musikalischen Geschichte stets treu.
Bei den meisten Stücken handelt es sich um längere, sich langsam entwickelnde, tranceartig wirkende Kompositionen, die erst nach ein paar Minuten ihre ganze Strahlkraft entfalten. Dabei werden die meisten gesungenen Texte, (welche ich leider noch nicht übersetzt und dementsprechend noch nicht verstanden habe), so wie bereits früher auch als Teil der Musik eingesetzt. Es gibt aber durchaus auch Phasen, wo man die Sprache als Solche einsetzt.
Vieles kommt mir auf diesem Tonträger bekannt und ja, sogar vertraut vor. Bestimmte Patterns, eingesprengte Gitarrenläuife, Sprachphrasen, einzelne Wörter, da fühlte ich mich doch geich sehr gut aufgehoben .
Das neunte , unter dem Gruppennamen „Faust“ eingespielte Werk hat für mich also von Anfang an nur dazugewinnen können.
Mit dem in Hamburg lebenden Tobias Levin haben die Musiker jemanden als Produzenten finden können, der vorher schon mit Tocotronic und Kante gearbeitet hatte und der offensichtlich viel Spaß daran hatte, mit diesen beiden Krautrocklegenden und ihrem aus Ulan Bator stammenden dritten Mitmusiker ganz neue Klangwelten für sich zu erschließen.
Zu Tobias Levins Produzentenlaufbahn und Arbeitsweise verlinke ich mal einen Beitrag des Hamburger Abendblattes
Fazit für mich:
Faust als Gruppe ist für mich nach wie vor eine feste Bank, die ich auch in der Zukunft im Ohr behalten werde. Zwar habe ich mir dieses und ein weiteres neueres Album im Vorfeld meiner persönlichen Wiederentdeckung des Krautrocks zugelegt, die neuen Arbeiten der Gruppe aber lediglich als Krautrock-Relikt zu hören, fiele mir nicht ein. Dazu sind die Sachen ganz einfach zu vielschichtig und aufgeregt. Da sind Musiker am arbeiten, die heute was zu sagen haben und dies auch tun.
Wenn ich einen Vergleich aus der deutschen Musikszene ziehen kann, dann am ehesten mit den neuen Arbeiten von Agitation Free aus Berlin. Auch dort kommen neue und frische Arbeiten auf den Markt, die sich lohnen, sich damit die Zeit zu verschönern.