Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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gypsy-tail-wind
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Um zum Thema zurückzukehren, das war gestern der 80er-Rollins und mein Fazit, dass hier der alte Glanz wieder da ist: Was aber, so meine Vermutung, mehr mit den Bands, den Production Values, dem Aufnahmesound zu tun hat als mit Rollins selbst … und dann die Frage, wer mit so einer Souveränität und Meisterschaft denn sonst so in den Achtzigern unterwegs war? Mir ging da heute Morgen als eine mögliche Antwort David Murray durch den Kopf. Der taucht zwar in den 70ern schon auf, aber dort noch recht klar als Loft-Feuerkopf (mit diesem irren Drummer Crouch an seiner Seite :whistle: ), finet aber in den 80ern (auch dank/durch/mit Crouch, denke ich? hab da nie viel zu gelesen) zu sich bzw. seiner Musik. Er speilt zwar fünfmal so viele Töne in dreimal weniger Zeit als Rollins, aber seine Ausstrahlung hat eine vergleichbare Kraft und Gravitas, oder?

Von den jüngeren mag ich zumindest für die 80er glaub ich niemanden dazu zählen … für die 90er glaub ich auch eher nicht, weil ich da einfach andere Prioritäten höre – Gravitas z.B. eher nicht, eben auch nicht angestrebt. Und in der Hinsicht nehme ich Rollins so ab „Falling in Love with Jazz“ eben doch als eine Art elder statesman wahr – und damit könnten wir durchaus die Diskussion um die Frage nach dem „Spätwerk“ nochmal neu anzetteln.

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