Gondwana-Label-Show in der Elbphilharmonie HH am 08.04.23

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  • #12036021  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,355

    Gesamteindruck vorab: Konzert war die lange Anreise/Rückfahrt und Übernachtung durchaus wert!

     

    Zur Spielstätte

    Mein erstes Konzert in der Elbphilharmonie und das Jazzkonzert mit den meisten Zuschauern(2100 Plätze, ausverkauft) dem ich beiwohnen durfte.

    Probleme/Eindrücke

    Die Elphi ist von ihrer Anlage her im großen Saal auf Konzerte ohne elektrische Verstärkung ausgerichtet. Von jedem Platz aus soll der Konzertbesucher das gleiche Klangerlebnis haben. Dies ist sicherlich für Orchester und für Bands die ohne elektronische Mätzchen wie loops u.ä., also mit rein akustischem Spiel daherkommen hervorragend, wird aber bei elektrischer Verstärkung sowohl für die Bands als auch die Zuhörer zum Problem, wenn Mann/Frau am Mischpult mit Kopfhörer die Abmischung kontrolliert, es dort evtl. perfekt klingt, im Saal aber z.B. der Bass alle anderen feineren Instrumente übertönt. Dies war z.B. zu Beginn im ersten Set mit Jasmine Myra der Fall.

    Ein weiteres Problem in der Elphi sind die Zuhörer, die aus welchen Gründen auch immer den Konzertsaal während des Konzertes frühzeitig verlassen. Dies machte sich im letzten Drittel bei Mammal Hands äußerst unangenehm bemerkbar, an dem Dargebotenen konnte es meiner Meinung nach nicht gelegen haben. Ca. 500 Zuschauer verließen den Konzertsaal nach ca. 1/3 des Sets von Mammal Hands. Kann ich mir nur mit Zwang ÖPNV zu bekommen oder Angst vorm Stau im Elphiparkhaus nach dem Ende zu haben erklären. Auf jeden Fall bekommt jeder im Saal das Verlassen des Hauses auf Grund der Akustik und der gleichen Helligkeit in allen Rängen mit, auch die Musiker. Dies veranlasste den Pianisten Nick Smart schon vor dem letzten Stück den Heimgehenden einen guten Heimweg zu wünschen und sich für deren Anwesenheit zu bedanken.

    Der Klang ist bei optimaler Einstellung fantastisch aber durch die Ausrichtung des Raums als Klangkörper mit Verstärker wohl erst möglich, wenn alle Ränge besetzt sind. Es scheint also ein anfängliches Spielen um dann nach zu justieren unumgänglich, was die ersten Minuten vor allem bei Myra und Mammal Hands deutlich machten, es fehlte ein wenig an Transparenz.

    Ein durchaus störender Fakt in diesem Monster von Konzertsaal sind die Sitzplätze. Bequemes Sitzen dürfte hier nur für kleinere Menschen mit kurzen Füßen möglich sein. Hier ohne körperliche Schäden durch das Sitzen davon gekommen zu sein lag am Samstag nur daran, dass es zwischen den drei Bands immer eine kurze Umbaupause von 20 Min gab. Bei einem Baupreis von 1,5 Milliarden sollte doch besserer Sitzkomfort möglich gewesen sein!

    Zu den Sets

    Jasmine Myra

    https://music.youtube.com/watch?v=RFYVrq7d5v4&list=OLAK5uy_kD-W_hgsxQmt_Krb-xgsjQczf5YaGxhcU

    kannte ich im Vorfeld des Konzertes noch nicht. Angenehm zu hörender Wohlfühljazz mit teilweise schönen Akzenten durch den Gitarristen. Die acht Musiker hatten ein wohlklingendes feines Zusammenspiel. Zu Beginn nervte die Abmischung sehr, der gestrichene/gezupfte Bass war zu dominant und übertönte vor allem die Harfe und die feineren Pianotöne, auch Myra mit ihrem doch eher ruhigeren Saxophonspiel war nur bedingt deutlich zu hören. Im zweiten Stück wurde der Sound dann wesentlich besser, alle Musiker waren deutlich hörbar. Höhepunkt dieses Sets war für mich das dritte Stück, welches Myra einem Verstorbenen widmete, dem sie dies gerne vorgespielt hätte. Sie selbst war nach dem Ende des Stückes sichtlich bewegt, was sicher auch dem wirklich unglaublichem Klang in der Elphi geschuldet schien, was sie danach auch verbalisierte mit dem Hinweis auf diesen fantastischen Ort und dem vom Publikum gespendeten Applaus.

    Svaneborg Kardyb

    https://www.youtube.com/channel/UCh7KEjrvinFL2zZc_lz4LwQ

    hatte ich auch noch nicht gehört und überraschten mich an diesem Abend am meisten. Der Bandname setzt sich aus den Nachnamen des Keyborders/Pianisten Nicolaj Svaneborg und dem Schlagzeuger Jonas Kardyb zusammen, zwei dänischen Schelmen, die schon bei der Vorstellung der Band das Publikum mit ihrer recht lustigen Art für sich gewannen. Svaneborg legte mit seinem Spiel die Grundlage und Kardyb setzte mit gekonntem Schlagwerk die Akzente in ihrem recht repetativem aber toll klingendem Spiel. Beide waren wohl von ihrem Auftritt und der Reaktion des Publikums überrascht, erhielten sie doch den imo größten Applaus an diesem Abend. Sie bedankten sich zum Schluss beim Label und den Betreibern der Elphi, dass sie dies hier erleben durften. Tu ich hiermit auch, perfektes Zusammenspiel mit Charme und Witz und einem tatsächlich außergewöhnlichem Klangerlebnis im Raum. Besonders gefiel der Part am Piano in Interaktion mit dem Schlagzeug. Für ein akustisches Duo der perfekte Ort, eine elektronische Verstärkung war hier völlig überflüssig. Spontan wünschte mir für die Zukunft ein akustisches Konzert von Hania Rani(Piano) und Dobrawa Czocher(Cello) in der Elphi…

    Mammal Hands

    https://music.youtube.com/watch?v=pBSySaKugR4&list=OLAK5uy_mg24SfL-apqVIpjiC5ptmMH_AdbCCYi1M

    waren der Hauptauslöser für den doch anstrengenden Tripp nach Hamburg. Ich kenne die Band seit Beginn an in- und auswendig. Alle drei sind super Typen, jeder für sich ein klasse Musiker. Am Samstag konnte man dies leider nur bedingt erkennen, was zum Teil mit dem Mischen des Sounds und einigen Schwierigkeiten am Drumkitt zu erklären war, allerdings auch mit dem viel dichteren Klangmaterial der neuen Platte zu tun hat. Diese Fülle konnte meinem Empfinden nach nicht transparent rübergebracht werden, Nick Smart ging mit seinen Pattern  zum Teil unter, war zum Teil am Flügel fast nicht wahrnehmbar, am Klavier schon eher. Jesse Barrett legte ein atemberaubendes Schlagwerk hin, sodass dieses gleich nach dem ersten Stück einen technischen Defekt erlitt, Jordan Smart hatte mit seinen langen Saxophonphrasen an diesem Abend erhebliche Probleme klanglich gegen die Drums bestehen zu können. In diesem dritten Set wurde das Problem der elektrischen Verstärkung am deutlichsten, unplugged hätte der Abend einen perfekten Ausklang erfahren können, die loops wären ohne Verstärkung  und somit die Abbildung der neuen Platte aber fast nicht möglich gewesen.

    • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 6 Monate von  lotterlotta.
    • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 6 Monate von  lotterlotta.

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    #12036055  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,920

    @lotterlotta, danke für den Bericht.
    Was Du zur Elbphilharmonie schreibst, kann ich alles bestätigen.
    Das Verlassen des Saals ist nervig (passiert auch im Kleinen Saal). Ich habe mir das nie erklären können. Man zahlt relativ viel für die Karte und dann geht man einfach weg?!?
    Ja, das mit der Akustik ist halt so, der Saal war nicht für allerhand Konzerte gedacht. Heute kann fast jeder da auftreten.
    Sitzplätze sind nicht gemütlich, aber wenigstens Platz für die Beine hätte man lassen müssen. Auch der Blick auf die Bühne ist nicht von überall gut, da steht oft das Geländer im Weg, auch bei teuren Sitzplätzen.
    Was ich nicht verstanden habe, dass man bei den Kosten, nicht mehr Toiletten gebaut hat. In den Pausen sind fast immer lange Schlagen vor den Toiletten, was auch optisch nicht schön ist.
    Wie ich Dir bereits sagte, für die dargebotene Musik beneide ich Dich.  :bye:

    #12036073  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,355

    kurganrs@lotterlotta, danke für den Bericht. Was Du zur Elbphilharmonie schreibst, kann ich alles bestätigen. Das Verlassen des Saals ist nervig (passiert auch im Kleinen Saal). Ich habe mir das nie erklären können. Man zahlt relativ viel für die Karte und dann geht man einfach weg?!? Ja, das mit der Akustik ist halt so, der Saal war nicht für allerhand Konzerte gedacht. Heute kann fast jeder da auftreten. Sitzplätze sind nicht gemütlich, aber wenigstens Platz für die Beine hätte man lassen müssen. Auch der Blick auf die Bühne ist nicht von überall gut, da steht oft das Geländer im Weg, auch bei teuren Sitzplätzen. Was ich nicht verstanden habe, dass man bei den Kosten, nicht mehr Toiletten gebaut hat. In den Pausen sind fast immer lange Schlagen vor den Toiletten, was auch optisch nicht schön ist. Wie ich Dir bereits sagte, für die dargebotene Musik beneide ich Dich.

    Danke für die Rückmeldung, Toiletten für mich kein Problem eher das bescheidene Angebot am Catheringtresen, keine Chance von meinem Platz aus in den Pausen etwas zu Trinken zu bekommen, saß auf der falschen Seite…..klar sind WCs in der Menge bei 2100 Besuchern zu wenige. Schlangen gab es aber wie so oft nur bei den Damen, bei den Herren null….ist aber fast überall auf Konzerten so. WC wegen der Temperatur im Saal und dem fehlenden Trinken nicht nötig gehabt…..

    --

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    #12036087  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

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    #12043601  | PERMALINK

    pheebee
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    zuletzt geändert von pheebee

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