Antwort auf: Oasis

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basseck

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Als Reunion wäre nur eine Besetzung von Mark II ein Ereignis, also mit Bonehead, Guigsy und Alan White. Nichts gegen Archer und Bell, sie waren die besseren Musiker und sympathische Typen, die sogar etwas zum Songwriting beisteuerten. Aber im Prinzip waren sie nur Angestellte, sie gehörten nicht wie Bonehead und Guigsy zur „Gang“, die die Faszination von Oasis ausmachte.

Prinzipiell stehe ich einer Reunion skeptisch gegenüber. Als Fan brauche ich das nicht. Es wird nicht mehr besser werden als damals. Oasis würden damit zur Nostalgie-Band werden wie 1996 die Eagles und Kiss bei deren Reunions. Man spielt die alten Hits für älter gewordene Fans und bringt ab und zu neue Alben heraus, die kein Mensch braucht und die nur als Anlass dienen, um auf Tour zu gehen. Für die Musiker stehen häufig finanzielle Interessen im Vordergrund, bei Noel (mit Abstand das reichste Bandmitglied) weniger, bei den anderen mehr.

Das Schöne an Oasis ist, dass ihre Blütezeit in mehreren Konzert-Videos festgehalten ist. Mehr als eine Reunion würde ich mir eine restaurierte Wiederveröffentlichungen der alten Live-DVDs auf Blu-ray wünschen. Das legendäre GMex-Konzert vom Dezember ’97, eine TV-Aufzeichnung für MTV, könnte man auch mal offiziell auf BD rausbringen. Vor allem interessiert mich ein sorgfältiger Remix der ersten vier Alben, damit diese endlich mal von der fürchterlichen Kompression und dem Krach befreit werden.

All das würde mir mehr Freude bereiten als fünf Typen über 50, die nochmal die Magie der 90er und frühen 2000er wiederaufleben lassen wollen – was nicht gelingen wird. Mehr als andere Gruppen waren Oasis auch eine Band eines bestimmten Moments: Brit-Pop, Euro ’96, Cool Britannia/Tony Blair, Spice Girls. Man kann dieses Lebensgefühl im Alter nicht zurückholen. Besser ist es, die Leute halten Oasis als fitte Band in ihren 20ern und 30ern in Erinnerung.

Don’t ruin the legacy!

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