Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

Beiträge: 37,712

stormy-monday

Danke für die Replik. Alles richtig. Und leider dezimieren sich die stolze Stämme der Native Americans lieber selber heute… proud nations, wtf. Und klar geht schwarze Sklaverei weiter. Die zerlegen im Akkord Schweinehälften wie bei uns die Rumänen und Bulgaren. Ich sach mal so, Kapitalismus funzt nur mit Sklaverei. Auch bei Weissen.

Das ist eben der Denkfehler bzw. die Unverschämtheit vieler Vergleicher v.a. aus den USA gegenüber den tatsächlichen Sklaven: Kapitalismus mag einzelne zur Arbeit zwingen, aber es ist nicht Sklaverei. Sklaverei heißt, du hast kein Recht auf deine eigene Person, du bist rechtlos, Gegenstand, Besitz eines anderen. Ganz unabhängig, wie du behandelt wirst, du bist ein Ding. Du kannst nicht dagegen klagen, wenn du laut wirst, hat dein Besitzer das Recht dich umzubringen. Wenn du davon läufst, verfolgt dich nicht nur dein Besitzer, es verfolgt dich der Staat, die ganze Gesellschaft und das rechtmäßig.
Sklaverei wird dämlicherweise heutzutage auf Peitschen und andere grausame Bestrafungen heruntergekocht, so als wäre die Sklaverei nicht so schlimm, wenn man von seinem „Besitzer“ anständig behandelt wird. Aber der Status des Sklaven, also die Entmenschlichung, ist die „Ursünde“.
Und weil es oben gegen das 19. Jhd. ging: Alle haben Sklaven gehalten: die Europäer, auch als sie Christen wurden, die Asiaten, die Afrikaner, die Indianer, alle, über Jahrtausende. Das Konzept gab es weltweit. Für mich gehört es zu den deutlichen Zivilisationssprüngen der Menschheit, dass Sklaverei in den meisten Gesellschaften abgeschafft wurde. Und das geschah (mühsam, langsam, unter Schmerzen, nicht vollständig) im 19. Jhd.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.