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Gestern zweimal very early Varda:
„La Pointe-Courte“ (1955)
Ist mir erst beim Schauen aufgefallen, dass das total der Blueprint für „Bait“ ist: Thema Fischer – check. Schwarz-weiss – check. 4:3-Format – check. Ton erst in der Postproduktion hinzugefügt – check. Die Haupthandlung bestreiten Silvia Monfort und Philippe Noiret als Ehepaar, das vor der Entscheidung zwischen Zusammenbleiben und Trennung steht. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Handlungsstränge, die die lokale Bevölkerung (La Pointe-Courte ist das Fischerviertel von Sète) einbeziehen. Letztere leiden leider sehr unter der Nachsynchronisation, die durch Schauspieler erfolgt ist. Überhaupt ist der Film eher interessant als toll. Der Einfluss von Alain Resnais scheint mir recht groß, auch wenn dieser nominell nur für den Schnitt verantwortlich war. Aber auch die (tolle) Kamera und die Dialoge der Haupthandlung scheinen mir mindestens von ihm inspiriert. Insgesamt will das aber alles nicht so ganz zusammenpassen, auch wenn mancher Kontrast sicherlich gewollt ist.
„Du côté de la côte“ (1958)
„Du côté de la côte“, ein 25-minütiger Farb-Kurzfilm über die französische Riviera, ist schon sehr viel deutlicher als Varda-Film zu erkennen – angefangen beim Titel über den Humor bis hin zu der sympathischen Neigung, von Hölzchen auf Stöckchen zu kommen. Sehr sehenswert und der deutlich bessere Film von beiden.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"