Antwort auf: Return of the GrievousAngel: Persönliche Schätze aus der weiten Welt der Kunst

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Monster (Kojima Masayuki; 2004-2005)

Heute möchte ich kurz eine Anime-Serie vorstellen, über die ich schon seit vielen Wochen schreiben wollte. Die 2004/05 ausgestrahlte Serie Monster basiert auf dem gleichnamigen Manga von Urasawa Naoki und darf zurecht als eines der besten Werke bezeichnet werden, die das Medium seit der Jahrtausendwende zutage gefördert hat.

Die Geschichte dreht sich um einen japanischen Chirurgen, der in einem Düsseldorfer Krankenhaus praktiziert und auf dem besten Weg ist, eine ruhmreiche Karriere hinzulegen. Eine folgenschwere Entscheidung später, findet er nicht nur diese günstigen Zukunftsaussichten gefährdet, sondern sich selbst in einem Treibsand mysteriöser Umstände, die ihren Ursprung einige Jahre und zumindest eine Grenze zurück liegen.

Unter all den bemühten psychologischen Thrillern holt sich Monster ohne große Mühe die Kirsche. Das liegt vor allem daran, dass die praktisch nicht von der Vorlage abweichende Serie nicht nur von der ersten Folge weg mit einer unglaublich einnehmenden Atmosphäre punktet, sondern auch die Kunst der effektvollen Dramaturgie exzellent einzusetzen versteht. Mit Kon Satoshis Paranoia Agent hatte das Studio Madhouse im selben Jahr bereits einen big player am Start, der in ähnlichen Gefilden unterwegs war, Monster sollte aber um seine vielen hervorragenden Ansätze auch noch eine kohärente Geschichte bauen, die bis zur 74. und letzten Folge unterhalten sollte.

Obwohl sich während der Nullerjahre mit dem allmählichen Übergang zu computeranimierter Bearbeitung eine gewisse Tendenz zu generischen Charakterdesigns nicht abzustreiten ist und auch die zahlreichen Figuren von Monster irgendwann vertraut vorkommen, so schafft es der Anime doch, nicht annähernd so seiner Zeit verhaftet zu sein wie das auf andere Produktionen aus dieser Periode zutrifft.

Ich habe Monster jedenfalls vor nicht allzu langer Zeit erneut gesehen und bin nach wie vor begeistert. Die Story ist stets faszinierend und trotz ihrer Dimension dem Boden um einiges treuer verhaftet als etwa Death Note. Die Inszenierung ist spektakulär und nervenaufreibend, die Figuren toll und mit einem Track von David Sylvain gewinnt der Abspann einige Zeit lang ebenfalls an jener atmosphärischen Brillanz, die den ganzen Anime so auszeichnet.

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