Antwort auf: Umfrage: Die besten Alben der 1970er

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You can call me "Sam"

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punchlineJa, ich kann mich erinnern alter SOUNDS-Leser und wunderte mich wie schnell das Heft plötzlich den Classicrock und Prog zu Grabe getragen hatte und sich nur noch Themen über Punk und New Wave widmete. Das ganze Autorenteam wurde nahezu (aus meiner Sicht) ausgwechselt. Dieser „Umbruch“ spielte sich zunächst in Großstädten wie Düsseldorf, Hamburg und ein bisschen in Berlin statt. In der Provinz merkte man davon noch nichts. Ich weiss nicht ob ich Unrecht habe, aber ich hatte damals schon das Gefühl, dass einige Schreiber einen gewissen Einfluss darauf hatten, indem sie die Musik und Acts irgendwie „pushte“. Vielleicht sind sie aber auch nur auf den neuesten Zug aufgesprungen, weil sie ahnten, das das große neue Ding wird, weil da wieder mal was aus London zu uns kam. Irgendwann wurde man von dieser Welle überrollt. Dadurch lernte ich dann auch Cure, Joy Division und Clash’s „London Calling“ doch noch zu schätzen. „Anekdotische Evidenz“ ist für mich der Begriff des Tages. Wie leicht erliegt man diesem gefährlichen Virus. Ich nicht ausgeschlossen. Wie war, wie war: „Anekdotische Evidenz hat eine schwache argumentative Aussagekraft.“

@punchline: Diesen Wandel bei der Sounds habe ich auch bemerkt, selbst, wenn ich  kein regelmäßiger Leser gewesen bin. Plötzlich gab es die Rubrik „Neustes Deutschland““ und da  wurde schon recht ausführlich über die  lokalen Bands berichtet.  Und am Ende des Heftes, wo es immer die gesammelten Neuerscheinungen zu lesen gab,  führte man auch ganz selbstverständlich Cassettenaufnahmen mit auf.  Und sicher hatten  Kritiker wie Alfred Hilsberg hierzulande eine vergleichsweise ähnliche  Wirkung auf die Leser , wie es z.B. Schreiber im Melody Maker   in England .  Die neuen kleinen deutschen Labels oder auch die Bands, die ihre Sachen teils im Selbstvertrieb   unter die Leute brachten, konnten von solcher Publicity sicherlich profitieren.   Ich selber las dort  schon sehr früh was über Deutsch Amerikanische Freundschaft,   Der Plan, KLF, Der Moderne Man, Hans-A-Plast, Rotzkotz usw. lange bevor dieser Begriff der NDW überhaupt auf kam.
Es gab also durchaus eine solche alternative Szene in Deutschland. Selber bekam ich davon zunächst nur am Rande mit. Hannover war nur 100 Kilometer weg, aber es gab genug Leute, die mir davon berichteten.

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