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Neil Young & The Stray Gators – „Harvest , 1972
(Vinyl: Reprise Records REP 44131 U)
(CD: Reprise 0 9362-49789-9 2)
Meine erste Neil Young LP legte ich mir 1975 zu. Es war gleichzeitig der erste Tonträger, den ich mir über einen Versand schicken ließ. Genaugenomen handelte es sich hierbei um eine Gemeinschaftsbestellung bei GOVI von mehreren Leuten aus meinem Bekanntenkreis. Kurze Zeit vorher hatten wir zusammen den Woodstock Film im Kino gesehen und auch ich bestellte mir bei dieser Gelegenheit das Dreifachalbum des Soundtracks mit.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass da auch die Begeisterung über den Film mit reinspielte, mir auch Harvest zuzulegen, von dem ich damals lediglich die Singleauskopplung Heart Of Gold kannte.
Der erste Höreindruck war, soweit ich mich erinnern kann, durchaus positiv. Eigentlich verwunderlich, denn bis dahin hatte ich mich kaum mit Folk oder Country beschäftigt. (der ganz frühe Donovan war es, Dylan kam bei mir später)
Aber da war auch noch das Erlebnis, zum ersten Mal dieses Album in den Händen zu halten. Dieses ganz besonders körnige Cover, dann das eindrucksvolle Foto innen im Fold Out mit Neils Bild, dass sich im Türknauf spiegelt oder das merkwürdige sepiafarbene Bild der kompletten Band in der alten Scheune auf der Rückseite. Dazu noch die handgeschriebenen Lyrics auf dem extra beigefügten Textblatt. Das verströmte alles so eine besondere Stimmung. Und es passte genau zu den Songs. Ich denke mal, eine solche Einheit von Cover und Musik war mir vorher noch niemals aufgefallen.
Dennoch sollte es noch ein wenig dauern, bis ich mit Neil so richtig loslegte. Vorher kam da noch das Livealbum Four Way Street von CSN & Y und ungleich wichtiger für mich: ein neuer Bekannter der es bestens verstand, mich auf Neil Young einzustimmen. Christoph konnte mir nicht nur was über die Musik erzählen, er wußte auch bestens über die Geschichten darum bescheid.
Bezeichnenderweise machte ich dann ausgerechnet mit Time Fades Away weiter und lernte so auch schon einen Teil des elektrischen Neil kennen. Ok, ein paar Stücke auf Harvest gab es natürlich vorher schon. Durch Christophs Einfluß erlebte ich aber auch dieses Album noch mal ganz anders und heftiger. Wenig später kam dann noch ein Doppelalbum mit dem Debüt und Everybody Knows This Is Nowhere mit Crazy Horse hinzu und von da an war ich voll von Neils Musik infiziert.
Von da an hat mich Neil mein ganzes Leben lang musikalisch begleitet und tut es bis heute. 35 Alben im Regal legen davon Zeugnis ab und die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.
Eigentlich erübrigt es sich für mich, hier noch mal auf die einzelnen Stücke einzugehen. Da aber bei der gerade noch laufenden Umfrage öfters auch auf die beiden Stücke mit dem Sinfonieorchester hingewiesen wurde: Beide Stücke habe ich von Anfang an gemocht und sie sind mir niemals auch nur ansatzweise als Fremdkörper auf dem Album aufgefallen.
Vor einiger Zeit holte ich mir Harvest auch noch einmal als CD. Das ist bei mir, wenn man so will, eine ganz besondere Auszeichnung. Nur ganz besondere Alben kommen bei mir zu der Ehre. Damit sollte auch klar sein, wie sehr ich Harvest liebe.
Eine reine Besternung (*****) gibt das allerdings nur bedingt wieder.
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