Fink – Bremen, 30.01.04

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  • #11643  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Freitagmittag, Wochenende und einer fährt nach Bremen. Dort angekommen (ohne Probleme, das Casa Buschmann liegt ganz unauffällig neben vier bis sechs Hochhäusern, hat einen Hubschrauberlandeplatz, eine Parkanlage, die der der Guldenburgs (Fernsehbrauerei) nicht unähnlich ist und eine eigene Autobahnabfahrt. Praktischerweise fließt die Weser direkt durch den Vorgarten, bevor sie ins Stadion läuft).
    Überhaupt ist es im Casa Buschmann sehr gemütlich und unkompliziert. Man sagt was man möchte und bekommt es – oder auch nicht. Oder man bekommt es, obwohl man keine Umstände machen möchte. Nur zuviel kriegt man nie und das ist gut. Mit dem hauseigenen Taxiunternehmen, uns stand ein 7-Sitzer inkl. Chauffeur zur Verfügung, ging es die 30 Kilometer bis zum Zentrum über die , wie ich bereits erwähnte, Privatautobahn direkt ins Herz von Bremen. Wir aßen beim Türken, der zehn, zwölf oder zwanzig verschiedene Gerichte zur Auswahl hat und eine springende CD sein Eigen nennt. Es hörte sich an wie türkischer Techno. Von da aus betrank… äh gingen wir zum Schlachthof (das stimmt nicht, denn das ist ja das Wahrzeichen), also zum Lagerhaus (?). Unten trinkt man, oben wird feste gefeiert. Wir bleiben zunächst unten, um den nicht minder netten und interessanten Marcos Valle abzufangen, den Cannarkotic sogleich im Foyer aufgriff. Bremen kann klein sein, mancherorts.
    Nach ein bis ein paar Bier gingen wir hinauf, bekamen Stempel, die man im Normaldunkel nicht sieht und standen zusammen mit anderen jungen Menschen rum. Man unterhielt sich über – Musik und ca. 4000 andere Dinge, aber eigentlich immer über Musik. Das ist anstrengend und nur mit Alkohol zu ertragen. Becks Gold ist keine Konsolodierung von Becks und Jacobs, sondern eine geschmacklich bereinigte Biersorte, die im Abgang nicht so scharf schmeckt und dementsprechend oft gekauft wurde.
    Ich sach „Mensch Volker, da haste aber Recht mit dem Bier“ sach ich und er sacht: „Hoffentlich spielen Fink auch Messerkampf“ und ich sach „Das kenne ich gar nicht“ sach ich. Dann wurde das dunkle Licht noch schummriger, denn ich nahm meine Brille ab, um sie zu putzen. Danach war es taghell, aber warm. Und noch bevor ich mitFrau Buschmann plaudern konnte ging es auf der Bühne los. Jungejungejunge. Nein, fünf Menschen männlichen Geschlechts und zusammen etwa halb so alt wie unsere Gesellschaft (inkl. Arno mit der Goldkante – sorry, but…), vergingen sich an ihren Instrumenten und es war sehr angenehm. Nicht so laut und polternd wie bei anderen Szene-Bands, sondern besinnlich, ja geradezu weihnachtlich, nur ohne Stau und ohne genervte Leute. So wie ich das beurteilen kann, spielten sie (die Fink) sich durch ihrgesamtes Repertoire und machten gute Laune bei den Einen und etwas Langeweile bei den anderen (z. B. mir). Das ist allerdings subjektiv und hat hier nichts verloren. Nichtsdestotrotz gefiel es mir in der Summe und man sagen: Dä Ovend hätt sich wirklich echt rentiert.
    Im Grunde war das Konzert von Fink nur ein krönender Abschluß für ein bevorstehendes ****1/2-Frühstück, das die Überschrift trägt: „Solange Stuhl und Urin in Ordnung sind, ist alles ok.“ Sogleich gab es erst ein Ei, das ähnlich wie bei diesen russichen Püppchen, in ein größeres Ei gesteckt wurde. Ich hatte den kleinen Schwindel der Frau Buschmann allerdings sofort bemerkt, denn ich sagte, sach ich „Hey, das ist aber kein Straußenei!“ sach ich. Dann wurde ich noch aufgefordert, meine Cholesterin-Spiegel an diesem hervorragenden Frühstück teilhaben zu lassen und verdammt nochmal Butter auf mein Brötchen zu schmieren, was ich dann auch tat. Frau Buschmann ist manchmal etwas resolut… Aber immer bestimmt und bestimmt auch freundlich! Sehr freundlich!!!

    Mehr weiß ich nicht mehr.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
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    #1471391  | PERMALINK

    diebuschmann

    Registriert seit: 03.10.2002

    Beiträge: 3,771

    Frau Buschmann ist manchmal etwas resolut…

    Ich sach mal, dass ist im Prinzip nicht ganz richtig, dementsprechend falsch :-)

    --

    Die Welt auseinander nehmen.
    #1471393  | PERMALINK

    cannaarkotic

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,230

    Mit dem hauseigenen Taxiunternehmen, uns stand ein 7-Sitzer inkl. Chauffeur zur Verfügung,…

    det war icke!,- und KL durfte vorn sitzen ohne zu zahlen! :lol:

    …und standen zusammen mit anderen jungen Menschen rum.

    Augenverblenderei ! :lol:

    --

    Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!
    #1471395  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

    Kann mit der Band nicht viel anfangen – wohl aber mit Euren Texten.

    --

    #1471397  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

    Beiträge: 14,848

    @KL:
    Dann kannst du ja froh sein, nicht mit mir im Gleis22 gewesen zu sein. Aber wenn du was gesagt hättest, wäre ich auch resolut gewesen :lol:

    --

    #1471399  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Originally posted by Dominick Birdsey@2 Feb 2004, 21:03
    @KL:
    Dann kannst du ja froh sein, nicht mit mir im Gleis22 gewesen zu sein. Aber wenn du was gesagt hättest, wäre ich auch resolut gewesen :lol:

    New York, I'm coming… (Ach ne, war was anderes)
    Hast du ein Glück, dass ich nicht nach Münster komme….
    Resolut? Dazu musst du erstmal wissen, wann ich Luft hole, um mich unterbrechen zu können… (smiley, aber einen von den grünen kichernden…)

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #1471401  | PERMALINK

    marcos-valle

    Registriert seit: 27.08.2002

    Beiträge: 2,587

    am besten unterbrechen wenn KL einen schluck bier trinkt. ;)

    --

    "Können Sie Klavier spielen?" "Weiß nicht, mal versuchen."
    #1471403  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

    Beiträge: 14,848

    Semesterferien in Münster. Vierzigtausend Studenten sind wieder bei Mutti, die Stadt gleicht einer Geisterstadt. Eigentlich das richtige Ambiente für die spröde Musik von Fink. Aber von den wenigen, die in der Stadt verblieben, kannte anscheinend kaum einer die Band um Nils Koppruch und Andreas Voss, so dass das – laut Spexpoll der angesagteste Club Deutschlands – Gleis22 nur zur Hälfte gefüllt war. Keine Vorband, es ging direkt in medias res. Die Scheinwerfer dämmen die Bühne in gelbes Licht, ein Laken als Bühnendeko benennt den Titel des aktuellen Albums, ein Fotograf streift vorbei, wie ein vorbeifliegender Busch in Westernfilmen. Die Band beginnt zu grooven und zu rocken. Keine Streicher, keine Bläser. Jemand sagt, wenn Nils lächelt, sähe er aus wie ein verschmitzter Günther Netzer. Der Nordwind auf der Bühne macht zu schaffen, die Luft ist stickig und rauchig, Getränke werden seitens der Band nachgeordert. Glücklicherweise sind die Laufwege im Gleis nicht die längsten. Im Mittelteil gibts eher ruhigere Stücke, bevor man dann nach knapp einer Stunde wieder die Wenigen versucht anzuheizen. Gelingt auch gut. Nach eineinhalb Stunden gibts die erste Zugabe. Spezialeffekte und Hasenkostüme beeindrucken. Die „deutschen Calexico“, Referenzen, die man nicht mehr los wird. Die Geisterstadt ist begeistert und lässt Fink erst nach zwei Stunden wieder gehen. Und der Mann hinter der Trommelei kommt ans Mikro und zitiert einen bekannten Hans-Rosenthal-Ausspruch. Mehr geht nicht. Denkste. Geht doch. Gestern hats gefinkt.

    --

    #1471405  | PERMALINK

    wowee-zowee

    Registriert seit: 19.12.2003

    Beiträge: 4,994

    Fink im Düsseldorfer Zakk, 31.01.04

    Das Konzert ist schon eine Weile her, deswegen setz ich meinen Beitrag mal hier hinein. OK?!

    Ein stürmischer Abend im Rheinland. Der Wind wehte von allen Seiten und es war schwer (als Fußgänger) sich auf den Beinen zu halten. Letztlich erreichte ich doch noch die schöne kleine Halle des Düsseldorfer Zakk. Fink waren zu Gast und ich erwartete Heerscharen von Menschen die sich diese kleine, feine Band aus Hamburg mal anschauen wollten. Ein Fehler, wie sich heraus stellte, die Halle war nicht mal bis auf die Hälfte gefüllt. Dadurch kam etwas schlechte Stimmung auf, was die Band aber direkt bemerkte, und sich vor dem Konzert zwischen die wartenden Menschen stellte, dies wurde positiv aufgenommen und vermittelte ein gewisses „Wir-Gefühl“. :D
    Dann ging es los und Fink begangen das Konzert mit vielen Songs vom aktuellen Album „Haiku Ambulanz“. Stimmung kam auf, auch bei zwei „Herren“ vor mir, die sich irgendwie von einem (geraten) Eminem-Konzert hier her verirrt hatten, darauf ließ zumindest ihr Tanz-Stil schließen; der Arsch meines Vordermannes kam deutlich zu oft in die Nähe meines Körpers – aber egal, Fink spielten immer noch hervorragend. Besonders die Songs von den Alben „Loch in der Welt“ und „Mondscheiner“ wurden mehr als positiv aufgenommen. Fink spielten wenige Songs Albumsgetreu, legten immer wieder kleine Jam-Sessions ein. Besonders der Herr an dem Banjo (weiß den Namen leider nicht) hat mich am Ende am meisten fasziniert. Trotz der guten Band, konnte nicht vermieden werden, dass es plötzlich etwas langweilig wurde, was nicht von der Band aus ging, viele der Besucher nutzten das Konzert eher um den ständigen Wechsel zwischen Bier holen gehen und Konzert lauschen zu zelebrieren. Die Band war dadurch leicht abgenervt, was ich selbst gut verstehen konnte, da ich durch die „Bier-Hol-Geher“ ständig von meinem Platz verdrängt worden bin.
    Kurz vor der ersten Zugabe war die Stimmung dann doch wieder Ok.
    Die erste Zugabe war dann was Besonderes. Ich weiss nicht ob es eine kleine Verarsche (oder gar eine Hommage???) an das karnevalistische Treiben des Rheinlandes war oder sonst was, auf jeden Fall kamen Fink kostümiert auf die Bühne mit Licht-Brillen. Sie spielten den Song „Wo geht das Licht an“ und gingen dann wieder.
    Die zweite Zugabe, dann wieder unkostümiert, dauerte eine halbe Stunde lang an, und Fink übten sich bei diversen Songs wieder in Jam-Sessions. Der letzte Song war ein neugeschriebener, der bis auf eine Textzeile die in Englisch (!!!) gesungen wurde, rein Instrumental war.
    Ingesamt ein schönes Konzert mit einer guten Band und schlechtem Publikum. ****

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