Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Fink – Bremen, 30.01.04 › Re: Fink – Bremen, 30.01.04
Semesterferien in Münster. Vierzigtausend Studenten sind wieder bei Mutti, die Stadt gleicht einer Geisterstadt. Eigentlich das richtige Ambiente für die spröde Musik von Fink. Aber von den wenigen, die in der Stadt verblieben, kannte anscheinend kaum einer die Band um Nils Koppruch und Andreas Voss, so dass das – laut Spexpoll der angesagteste Club Deutschlands – Gleis22 nur zur Hälfte gefüllt war. Keine Vorband, es ging direkt in medias res. Die Scheinwerfer dämmen die Bühne in gelbes Licht, ein Laken als Bühnendeko benennt den Titel des aktuellen Albums, ein Fotograf streift vorbei, wie ein vorbeifliegender Busch in Westernfilmen. Die Band beginnt zu grooven und zu rocken. Keine Streicher, keine Bläser. Jemand sagt, wenn Nils lächelt, sähe er aus wie ein verschmitzter Günther Netzer. Der Nordwind auf der Bühne macht zu schaffen, die Luft ist stickig und rauchig, Getränke werden seitens der Band nachgeordert. Glücklicherweise sind die Laufwege im Gleis nicht die längsten. Im Mittelteil gibts eher ruhigere Stücke, bevor man dann nach knapp einer Stunde wieder die Wenigen versucht anzuheizen. Gelingt auch gut. Nach eineinhalb Stunden gibts die erste Zugabe. Spezialeffekte und Hasenkostüme beeindrucken. Die „deutschen Calexico“, Referenzen, die man nicht mehr los wird. Die Geisterstadt ist begeistert und lässt Fink erst nach zwei Stunden wieder gehen. Und der Mann hinter der Trommelei kommt ans Mikro und zitiert einen bekannten Hans-Rosenthal-Ausspruch. Mehr geht nicht. Denkste. Geht doch. Gestern hats gefinkt.
--