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01. Ambulance Blues
02. On The Beach
03. My My, Hey Hey (Out Of The Blue)
04. No More
05. Theme From Dead Man (Long Version)
06. Revolution Blues
07. Love To Burn
08. Thrasher
09. Scenery
10. Throw Your Hatred Down
11. Down By The River
12. Pocahontas
13. Cortez The Killer
14. Harvest Moon
15. Crime In The City (Sixty To Zero, Pt. I)
16. Tonight’s The Night
17. The Old Homestead
18. Driveby
19. Little Wing
20. Heart Of Gold
An dieser Stelle noch ein paar persönliche Anmerkungen zu einigen Stücken:
Ambulance Blues & On The Beach: Die zweite Seite von On The Beach ist stilistisch etwas ganz Besonderes und genießt auch in Youngs Katalog einen Sonderstatus. Hier vermischen sich verlorene Einsamkeit und Verlassenheit auf wundersame Weise mit Wärme und Hoffnung und schaffen außergewöhnliche Emotionen. Absolut großartig.
My My, Hey Hey (Out Of The Blue): Mit den zahreichen berühmten Slogans eine der Signature-Hymnen Youngs schlechthin – wenn man das so sagen darf. Bildet zusammen mit seinem elektrischen Antagonisten die wohl prägnanteste Klammer eines Rockalbums überhaupt.
No More: Ein Paradebeispiel für Youngs Leadspiel und den Gesang seiner „Old Black“: So schneidend und gleichzeitig so melodisch sanft.
Theme From Dead Man (Long Version): Wahrscheinlich die ungewöhnlichste Wahl, doch die Naturgewalt, die hier mit der „Old Black“ heraufbeschworen wird, hat mich mit dem ersten Hören gefangen genommen. Ausschließen möchte ich dabei nicht, dass die Bilder von Dead Man ihren Teil dazu beigesteuert haben.
Love To Burn: Für mich der Crazy Horse-Jam schlechthin. Über 10 Minuten ein und das gleiche Riff und es wird nicht im Ansatz langweilig. Selbst nicht, wenn man das Stück mehrfach hintereinander hört. Der banale Text ist dabei völlig egal. Kommt schön laut im Auto richtig gut.
Thrasher: Einer seiner besten Texte mit vielfältigen Deutungsmöglichkeiten. Hallt unheimlich nach.
Scenery: Mirror Ball war mein Erstkontakt zu Neil Young. Die Scheibe gehörte zum Soundtrack einer Fahrt, die wir mit der Schulbasketballmannschaft und zwei Lehrkräften in einem Kleinbus nach Satu Mare, unserer Parterstadt in Rumänien, unternahmen, um an einem internationalen Schulturnier teilzunehmen. Das muss 1997 gewesen sein. Diese legendäre Fahrt und die Klänge von Scenery, die erstmals ertönten, als wir in Ungarn durch eine Karl May-ähnliche Landschaft fuhren, werde ich nie vergessen.
Down By The River: Hat Billy Talbot jemals wieder so funky und songtragend gespielt? Klasse. Und einmal mehr ein herausragendes Gitarrensolo, dass mit ganz wenigen Noten eine soghafte Wirkung erzielt.
Pocahontas: Youngs Engangement für indigene Kultur Nordamerikas verdient höchste Anerkennung. Die grausamen Verbrechen an ihr werden hier eindrücklich geschildert.
Cortez The Killer : Ein unglaubliches Solo, das die traurige Geschichte des Auslöschens einer Kultur perfekt und eindringlich verbildlicht. Mit Like A Hurricane versuchte Young nur wenig später etwas ähnliches, das für mich aber überhaupt nicht funktioniert.
Harvest Moon: Um meine Frau zu zitieren: „Das schrammt haarscharf am Kitsch vorbei, ist aber kein Kitsch, sondern wunderschön.“ Recht hat sie. Fantastisch dynamisches Mundharmonikaspiel übrigens.
Crime In The City (Sixty To Zero, Pt. I): Musikalisch völlig ungewöhnlich für Neil Young, insbesondere der Saxophon-Einsatz. Mit seinem eindringlichen Text für mich das eigentliche Kernstück von Freedom.
Tonight’s The Night: Ein grandioses Album, das für mich jedoch vor allem im Gesamtkontext funktioniert, weniger aber mit seinen Einzeltracks. Das Titelstück, eine Hommage an den verstorbenen Roadie Bruce Berry, mit seinem rauhen Arrangement hat es dennoch in die Liste geschafft. Ähnlich verhält es sich übrigens mit dem tollen Comes A Time, das ich an dieser Stelle jedoch nicht berücksichtigen konnte.
The Old Homestead: Ursprünglich 1974 während der Homegrown-Sessions entstanden, wurde dann aber 1980 auf Hawks & Doves veröffentlicht. Der Text behandelt den Zusammenbruch von CSN&Y, die Musik tuckert sediert aber unaufhaltsam voran. Erinnert ein wenig an die zweite Seite von On The Beach.
Driveby: Sleeps With Angels ist wahrscheinlich das düsterste und melancholichste Album mit Beteiligung von Crazy Horse. Das todtraurige Driveby, in dem akustische und elektrische Momente miteinader verschmelzen, fasst die Stimmung gut zusammen.
Little Wing: Eine wunderschöne Songskizze, die wie ein wärmendes Kaminfeuer wirkt, wenn der Winter kommt. Die Homegrown-Sessions werden hier leider sträflich vernachlässigt.
Heart Of Gold: Eigentlich totgedudelt. Aber dennoch unkaputtbar, wie ich beim Wiederhören feststellen musste. Ein guter Song bleibt eben ein guter Song.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)