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bullitt
Es geht doch nicht darum, dass es immer schon Zensurbestrebungen gab, wer wollte das bestreiten, sondern darum, von wem sie kamen, von wem sie heute kommen und wie man dagegen aufbegehrt. Ich lehne die doch nicht so lange ab, wie sie von rechtskonservativer und kirchlicher Seite kommen, um dann Beifall zu klatschen, wenn sie unter einem vermeintlich progressiven Deckmäntelchen daher kommen (wie Antisemitismus auch). Denn du hast ja vollkommen Recht, die BPjS war schon die Pest. Identitätspolitische Zensur damit zu rechtfertigen, ist ja nun wirklich plumper Whataboutism.
Ich rechtfertige doch überhaupt nichts. Ich finde nur diese „früher war alles besser“-Position dämlich. Persönlich wäre es mir ja am liebsten, wenn die Gesellschaft insgesamt liberaler würde. Hierzulande sehe ich aber eigentlich hauptsächlich, was Du ja auch schreibst, eine unreflektierte Übernahme von Debatten aus US und UK (auf beden Seiten!), die auf die deutsche Gesellschaft nicht wirklich passen, und dazu diverse Fälle der „irregular verbs“ aus Yes, minister [1]: „Wir verteidigen traditionelle Werte“ vs. „Ihr betreibt Cancel Culture“.
nicht_vom_forumVielleicht war John Cleese früher einfach nicht so empfindlich.
Ja, es muss an den Befindlichkeiten von John Cleese liegen und nicht etwa daran, dass Fawlty Towers erst im Jahr 2021 von der BBC zensiert wurde und nicht etwa 1975.
John Cleese äußert sich ja im Moment leider zu mehr als nur zu Fawlty Towers.
Mit Wetten, dass hat das aber nichts mehr zu tun. Deshalb war’s das hier von meiner Seite.
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Emotive_conjugation
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick