krautathaus <iframe src=“https://www.youtube.com/embed/htvKzEXHkDw?feature=oembed“ width=“500″ height=“281″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe>
Mir entziehen sich das Album und die einzelnen Tracks bislang einer Wertung auf einer Sterneskala, dafür ist es mir beim Hören noch zu wohlig zumute und die Freude über die Stimmen und alte und neue Motive zu groß. Musikalisch und textlich gibt es für mich aber auf jeden Fall genug zu entdecken, um hier wirklich kontinuierlich hinzuhören.
Was mir an dem verlinkten Video wirklich gefällt, ist die Beobachtung, dass sich die gesamte Platte thematisch um Full-Growm-People-Problems dreht und Jugendlichkeit gar kein Faktor ist, der angestrebt wird. Das ist vielleicht gar nicht so neu für ABBA, aber mit dieser Lässigkeit nach 40 Jahren zurückzukehren und darauf zu vertrauen, dass man alte (und wahrscheinlich auch neue) Zielgruppen damit erreichen kann, ist mir sehr sympathisch und sicherlich ein Grund dafür, dass das Feedback auf das Album bislang eher positiv ausfällt. Trennungen, Geteilte Elternschaft, das Wiedersehen mit verflossenen Lieben, da ist schon einiges an Tiefe dabei.
Auch wenn Voyage wohl eher Songkatalog als Konzeptalbum ist, erlaubt mir dieser Überbau des Alterns auch Bumblebee und Little Things als Ausdrücke der kleinen Freuden zu hören, die sich die Band im Ruhestand erlaubt(e).
Besonders das Weihnachtslied wächst für mich dadurch auch im Albenkontext. Eben weil das Fest für viele Familien einer der wenigen Momente ist, an denen alle bei der Elterngeneration zusammenkommen und, hey, mir fallen nicht viele andere Bands ein, die da im Vorbeigehen noch eine Strophe über Morgensex einbauen können.
In dieser Interpretationsweise der Platte mag nicht alles Punkt für Punkt aufgehen, aber nachdem in den vergangenen Jahren besonders solche Alterswerke Aufmerksamkeit generieren konnten, die sich primär mit dem nahenden Tod beschäftigten, scheinen mir die Einblicke in das Leben im Alter doch wenigstens ein spannender Perspektivwechsel zu sein, der Voyage vielleicht nicht zum besten aber einem wirklich interessanten ABBA-Album macht, das auch genaues Hinhören belohnt.
--