Antwort auf: Wolfgangs Prog/Metal/ Hard Rock Sektor

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wolfgang

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Dream Theater – A View From The Top Of The World

Eine Platte dieser Güteklasse konnte man zwei Jahre nach dem starken „Distance Over Time“ nicht unbedingt erwarten. Innovativ, bzw. Progressiv ist hier nichts, muss auch nicht, nach 36 Jahren und 15 Studioalben müssen sie nicht mehr beweisen, was für Ausnahmekönner sie in ihrem Genre sind. Es ist ein Album, auf dem Keyboarder „Jordan Rudess“ häufig den Ton angibt, während „John Petrucci“ erstaunlicherweise meistens songdienlich spielt. Die Rhytmusfraktion „Mike Mangini“ und „John Myung“ sind sowieso über jeden Zweifel erhaben, während der häufig kritisierte „James LaBrie“ sich in sehr guter Verfassung präsentiert, er singt die auf dem Album vorherrschenden mittleren Lagen kraftvoll und souverän. Hervorzuheben ist außerdem die fantastische Soundqualität.

The Alien – Was für ein Opener, verschachtelter und treibender Prog Metal, wie er im Buche steht. Der erste Vorabsong besticht auch durch ein tolles Video.

Answering The Call – Melodisch und heavy, im zweiten Teil ein ausgiebiges Keyboard Gefrickel und ein melodisches basslastiges Outro.

Invisible Monster – Wechselt vom melodischen Midtempo zu schnell, im Mittelteil Soundtrackartige Atmosphäre mit kurzem Gitarrensolo, starker Refrain und musikalisches Leitmotiv, hat ein wenig den Vibe von “ A Dramtic Turn Of Events“.

Sleeping Giant – Unheimliche Keyboardklänge, ein Ultrafettes Gitarrenriff, kurze „Jon Lord“ Gedächtnisorgel, Ragtime Piano Einschübe. Keyboardsalven wechseln sich mit schnellen Gitarrenläufen ab. Das volle Programm in 10 Minuten.

Transcending Time – Für „Dream Theater“ Verhältnisse ein straighter Rocksong, der einiges von ihren Vorbildern „Rush“ der 80er Jahre beinhaltet. Lockeres, fluffiges Keyboardthema, knackiges Gitarrensolo, ein feines Pianointerlude mündet in ein melodisches Outro.

Awaken The Master – Ein böses Gitarrenriff eröffnet diesen Heavy Track, der vom Titel her zum „Awake“ Album und von der Härte auf „Train Of Thought“ gepasst hätte. „John Petrucci“ bringt auf diesem Track das erstemal eine achtsaitige Gitarre zum Einsatz.

A View From The Top Of The World – Das Beste wie immer zum Schluß. Pt. I „The Crowning Glory“: Marschähnlicher Rhythmus eröffnet als Overtüre dieses 20 Minuten Epos, das wie ein Beginn eines römischen Gladiatorenfilms oder den neuen Teil von Batman einläutet. Nach etwas über 4 Minuten gibt es Zeit zum Luftholen mit einer ruhigen Passage und gefühlvollem Gesang von „James LaBrie“, ehe sich dann wieder Keyboard und Gitarre ein atemberaubendes Duell liefern. Zur Hälfte des Tracks beginnt der wunderbar atmosphärische zweite Teil „Rapture Of The Deep“, mit herrlich melancholischem Cello und Pianoklängen. „James LaBrie“ singt beseelt und „John Petrucci“ lässt das gefühlvollste Solo der Platte erklingen. Der dritte Teil „The Driving Force“ beschließt die Platte hymnisch und heavy, wobei sie noch einmal aus allen Zylindern feuern.

Meine Platte des Jahres 2021.

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