Antwort auf: Keith Jarrett

#11601827  | PERMALINK

friedrich

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Vielen Dank!

War nicht leicht, Worte für Changeless zu finden, hat mir aber Freude bereitet. Das hilft, die Musik etwas besser zu begreifen – am Ende bleibt sie aber doch flüchtig. Btw: Changeless überschreitet oder eher ignoriert gelassen Genre- und /oder Stilgrenzen. Vielleicht auch dadurch sehr leicht zugänglich.

Ja, der gleitende, kaum wahrnehmbare Übergang von Lifeline zu Ecstasy, die zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Orten live aufgenommen wurden, ist rätselhaft. Passt aber perfekt, wie auch das ganze Album eine runde Sache ist.

Auf Deer Head Inn gibt es ja bei You Don’t Know What Love Is ab etwa 5:30 min auch so eine anscheinend völlig aus der Luft gegriffene, frei improvisierte Passage. Als wäre da urplötzlich die Eingebung in Keith Jarrett gefahren. Das erinnert mich ein bisschen an Changeless bzw. umgekehrt. Der Originalzusammenhang der Improvisationen auf Changeless wäre zwar interessant. Aber verbessern kann man an Changeless eigentlich nichts mehr. Auch die Abfolge der Stücke auf dem Album klingt völlig stimmig.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)