Midnight Mass (2021, Mike Flanagan, Netflix)
Einigen ist Mike Flanagan bestimmt noch aus der Serie „Spuk in Hill House“ (ebenfalls auf Netflix) und dem Shining-Sequel „Dr. Sleeps Erwachen“ in Erinnerung. Wer (wie ich) diese beiden als ziemlich repektabel in Erinnerung hat, macht mit der neuen Kurzserie (7 ca. einstündige Folgen) „Midnight Mass“ nichts verkehrt.
Das Grauen entfaltet sich hier langsam, oft in langen Dialogen, wobei Flanagan seinen Figuren und ihren Entwicklungen ziemlich viel Raum gibt. Wie schon in „Dr. Sleep“ spielt Alkoholsucht (gegen die Flanagan selber wohl jahrelang kämpfte) eine große Rolle. Splatterfans werden eher enttäuscht (mancher Tatort ist da krasser), dafür gibt es immer wieder sehr sehenswerte Aufnahmen der Location Crocket Island, einer fiktiven kleinen Insel vor der US-Nordwestküste mit einem pittoresk-runtergekommenen Dorf und resignierten Bewohnern, deren Resignation allerdings in religiösen Eifer umschlägt als eine Reihe von unerklärlichen Wundern geschehen.
Insgesamt fand ich „Midnight Mass“ richtig sehenswert, die Story interessant mit einigen gelungenen plot twists und einer sehr frischen Neuinterpretation der österlichen Auferstehung.
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