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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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gypsy-tail-wind
soulpope
gypsy-tail-wind
soulpope
gypsy-tail-windHörte vorhin die zweite Hälfte der Hotteterre Doppel-CD, jetzt brauche ich was … wie soll ich sagen, weniger fiepsiges? ….
🤣🤣🤣 ….
Das fügt sich bei mir in die Vorbehalte gegenüber Aufnahmen auf historischen Instrumenten aus den Siebzigern ein – das, was ich neulich – im Austausch mit @yaiza, hoffe alles ok in der Hauptstadt? …. .
Dies aus den „Kindertagen“ der Auf-/Ausführungspraxis „Alter Musik“ und ergo waren desöfteren (zu diesem Thema) Enthusiasten engagiert, welche aber nicht unbedingt meisterlich das Instrument beherrschten …. funny old times ….
Darüber mit zwei Musikern zu reden (die u.a. mit dem Kammerorchester Basel, dem Tonhalle Orchester, der Zürcher Oper und deren HIP-Ensemble La Scintilla usw. arbeiten) hatte ich gestern auf dem Heimweg vom Konzert in Basel* die Gelegenheit, ein wenig zu reden. Ihre Antwort auf meine Frage („Unvermögen oder so gewollt“) lautete ganz ähnlich wie meine Mutmassungen: diverse Faktoren, einer, den ich nicht berücksichtigt hatte auch noch die Studiotechnik (Antonini scheint da je ein obermühsamer Mensch zu sein, zudem scheint er keinen allzu klaren Schlag zu haben, was die Kombination mit Perfektionismus – und manchmal anscheinend mässiger Vorbereitung – etwas schwierig macht): früher wurden halt ganze Takes eingespielt, das Band noch effektiv geschnitten, wenn mal was kombiniert werden musste – kein Isolieren/Korrigieren einzelner Töne usw. (das, so liest man ja, ist vielleicht bei den Beethoven-Aufnahmen von Annie Fischer – auch noch analog, oder? – erstmals extensiv praktiziert worden? wenn sie nicht so gut wären, bestünde mit diesem Wissen bei mir fast die Furcht vor Entzauberung). Und dann halt die Qualität der Instrumente, das eigene Entdecken der Spieltechniken in Kombination mit der Erweiterung des Wissens um historische Praktiken … der Cellist meine, er hätte neulich gerade Darmsaiten gespielt, die viel besser seien als alles, was er bisher gekannt hätte – diese Reise sei also noch längst nicht zu Ende. Der andere der beiden ist Posaunist und entsprechend noch breiter aufgestellt, von Salzburg über Brassbands bis zum Zurich Jazz Orchestra … — *) Georg Friedrich Haas ist der dominante Partner in der BDSM-Beziehung mit seiner Frau, 2016 hat sogar die NYTimes über die beiden geschrieben
Interessant …. ich wollte auch nicht pauschal die historische Aufführungspraxis kritisieren – diese wurde nach bestem Wissen zu dieser Zeit „durchgeführt“ und sowohl die fortschreitende Erforschung der Kompositionen bzw Instrumente als auch Spezialisierung von Musikern auf diese Instrumente haben natürlich für eine schnell fortschreitende Entwicklung gesorgt …
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)