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James Bond 007 – Lizenz zum Töten (Licence to Kill, John Glen, 1989)
Für mich etwas überraschend habe ich hier in gewisser Hinsicht den besten Bondfilm überhaupt gesehen. Was daran liegt, dass er weniger bondartig ist als alles davor und das meiste danach. Endlich einmal gibt es einen Plot, der nicht wie die Erwachsenenversion eines Micky Maus-Comics wirkt. Drogen bzw. das damit zu verdienende Geld reichen als Motivation für Schurken völlig aus, der Wunsch nach Rache für seine Freunde macht Bond fast schon zu einem Menschen, während er sonst ja eher eiskalt dargestellt wird (diesbezüglich freue ich mich schon auf Im Geheimdienst Ihrer Majestät, den ich gleich zum ersten Mal sehen werde). Dalton und seine Bondbeiträge scheinen mir reichlich unterschätzt. Ich gebe hier 6,5/10 Punkten mit Tendenz zu 7.
Django – Unerbittlich bis zum Tod (Il mio nome è Mallory… “M” come morte, Mario Moroni, 1971)
Als Rachewestern ist dieser Beitrag ziemlich belanglos. Robert Woods Darstellung des Django (bzw. Mallory) ist eher fad und nicht besonders glaubwürdig und auch der Rest eigentlich keiner Erwähnung wert. Wäre da nicht die deutsche Tonspur. Die muss man gehört haben, um zu glauben, was alles möglich ist in diesem Metier. Dabei sind es nicht unbedingt die Sätze als solche, die verstörend wirken, sondern ihr Vortrag. Da sprechen die Kinder in der Blümchengruppe des KiGa in Hintertupfingen glaubhafter. Im Original braucht den Film kein Mensch, auf Deutsch wäre er ein sehr guter Teil der SchleFaZ-Reihe. Schaut man ihn unter der Prämisse, macht er sogar irgendwie Spaß. Realistisch betrachtet kann ich aber nur 1,5/10 Punkten geben.
The Final Girls (The Final Girls, Todd Strauss-Schulson, 2015)
Eine gelungene Horrorkomödie um eine Gruppe junger Erwachsener, die in einem Slasherfilm landen, in dem die verstorbene Mutter der Protagonistin mitspielt. Hier stimmt einfach alles, der Film hat Charme, Witz, gute Ideen, die Schauspieler leisten gute Arbeit, die Technik ebenso. Durch die Prämisse der Story wird der Film auf eine Metaebene gehoben, weswegen gerade Fans des Genres ihren besonderen Spaß an dem Film haben dürften. Das ist zwar nicht der erste Metaslasherfilm, aber ein sehr gelungener, denn seine Figuren und deren Schicksale gehen dem Zuschauer näher, als das im Genre normal ist. Bitte nicht mit Final Girl aus dem gleichen Jahr verwechseln, einem völlig anderen und deutlich schwächeren Genrebeitrag. 8,5/10 Punkten ist mir das wert.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame