Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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motoerwolf

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Die besseren bis guten Filme der letzten Tage:

La Vitesse du Passé (La Vitesse du Passé, Dominique Rocher, 2011)
Ein sehr poetischer Kurzfilm, in dem die Leben eines Paares ab einem bestimmten Moment sehr unterschiedlich schnell verlaufen. Das ist nicht nur bewegend, sondern auch wunderbar fotografiert.

Die Nacht der unheimlichen Bestien (The Killer Shrews, Ray Kellogg, 1959)
Ein kleiner Horrorklassiker über ein Team von Genforschern, die auf einer entlegenen Insel versehentlich gewaltige und extrem gefräßige Ratten (wunderbar gespielt von verkleideten Hunden) gezüchtet haben. Der Film ist in jeder Hinsicht ein B-Movie und enthält einige Fehler, aber er hat auch eine tolle Hauptrolle, einen wunderbar fiesen Antagonisten und ein bis heute aktuelles Thema. Übrigens listet Stephen King den Film in seinem Buch Danse Macabre als einen von etwa einhundert Filmen, „die dem Genre etwas wertvolles gegeben haben“.

Der Geisterzug (Der Geisterzug, Rainer Wolffhardt, 1957)
In diesem TV-Film nach einem Bühnenstück stranden sechs Reisende in einer regnerischen und stürmischen Nacht an einem einsamen Bahnhof, nur um zu erfahren, dass dieser von Geistern und sogar einem Geisterzug heimgesucht wird. Eine aufregende Nacht steht bevor… Aus heutiger Sicht sicher etwas betulicher, aber mit geringem Aufwand dennoch stimmungsvoll inszenierter Film.

George Lucas in Love (George Lucas in Love, Joe Nussbaum, 1999)
Wir sehen George Lucas als Filmstudenten, der seine Abschlussarbeit, ein Drehbuch über Weltraumfarmer (Space Wheat) dringend fertig bekommen muss, aber keine zündenden Ideen hat. Bis ihm eine uns sehr bekannt vorkommende junge Frau erklärt, er solle über das schreiben, was er kennt. Eine nette, witzige und gut umgesetzte Idee, ideal für einen Kurzfilm.

If Anything Happens I Love You (If Anything Happens I Love You, Michael Govier / Will McCormack, 2020)
Ein wirklich zu Tränen rührender Zeichentrickfilm über ein Elternpaar, dessen Tochter bei einem school shooting ums Leben kam. Ich mag den Stil des Films, ich mag es, wie er ohne Dialoge auskommt, ich mag die grundsätzliche Idee, dass die Schatten der Figuren deren Gefühle symbolisieren. Den Oscar hat der Film verdient.

Invasion (Invasion, Pete Majarich, 2020)
Noch ein Kurzfilm, diesmal einer, der mit dem Handy gedreht wurde. Eine Invasion von Außerirdischen scheint das Thema des Films zu sein. Doch es gibt einen krassen Plottwist, der den Film zu etwas gänzlich unerwartetem werden lässt. Dadurch entwickelt er eine große emotionale Kraft, die in ca drei Minuten Film zu bringen wahrlich ein Kunst ist.

Maniac (Maniac, William Lustig, 1980)
Hinter all der Grausamkeit, die hier gezeigt wird, steckt der Versuch, sich einer völlig zerstörten Seele zu nähern. Und das ist besser gelungen, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Ein wenig wie eine Mischung aus Psycho und Henry: Portrait of a Serial Killer (was natürlich filmhistorisch quatsch ist). Sicher nichts für Zartbesaitete, wenn schon Stephen King sagt, dass die Skalpierungen kaum anzuschauen seien. Klar, dass es so ein Film in Deutschland nicht leicht hatte und er beschlagnahmt wurde. Ich jedoch habe den Film zwar nicht mit Vergnügen, aber mit einer gewissen beklemmten Faszination gesehen.

Snow Steam Iron (Snow Steam Iron, Zack Snyder, 2017)
Und noch ein mit dem Handy gedrehter Kurzfilm. Snyder präsentiert hier einen visuell eindrucksvollen kurzen Rachethriller in einem vergangenen New York. Vier blutige und düstere Minuten. Jetzt wird es langsam wirklich Zeit, dass ich mir den Snyder-Cut von Justice League anschaue, und auch die Vorfreude auf Army of the Dead ist noch mal gestiegen.

Two Strangers Who Meet Five Times (Two Strangers Who Meet Five Times, Marcus Markou, 2017)
Der Titel ist ja schon recht vielsagend. Der Zuschauer sieht die fünf Begegnungen, allerdings nicht streng chronologisch, durch die die Leben eines weißen Briten und eines mit pakistanischen(?) Wurzeln miteinander verknüpft werden. Welche Botschaft hier vermittelt werden soll, dürfte selbst mit dieser kurzen Synopsis offensichtlich sein. Der Film ist aber nicht nur gut gemeint, sondern auch gut gemacht, daher auch genießbar, wenn man Filme mit klarer Gutmenschen-Botschaft (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks) nicht so sehr mag.

zuletzt geändert von motoerwolf

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame